Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Mausoleum

Entstehung

Luise von Mecklenburg-Strelitz, Gattin des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III., starb am 19. Juli 1810 im Alter von 34 Jahren auf Schloss Hohenzieritz bei Neustrelitz an einer Lungenentzündung. Der Leichnam der beliebten und hoch verehrten Königin wurde nach Berlin überführt und am 30. Juli im Berliner Dom beigesetzt. Ihr Witwer beauftragte den Architekten Heinrich Gentz damit, im Park des Schlosses Charlottenburg umgehend ein Mausoleum zu errichten. Karl Friedrich Schinkel war an den Arbeiten beteiligt, auch der König selbst nahm Anteil an den Entwürfen. Für den Bau konnten Materialien verwendet werden, die an anderen Orten nicht mehr gebraucht wurden, etwa Säulen aus dem Schloss Oranienburg oder Treppenstufen aus dem Park von Sanssouci. So war es möglich, das Bauwerk in nur fünf Monaten fertig zu stellen. Am 23. Dezember 1810 fand die Königin dort ihre letzte Ruhestätte. Für ihren Sarkophag schuf der Bildhauer Christian Daniel Rauch eine Skulptur, die als Meisterwerk der Berliner Bildhauerschule gilt. Der Ort entwickelte sich rasch zu einer Kultstätte für die Verehrung der verstorbenen Königin.


Veränderungen

Die tempelartige Giebelfront des Mausoleums mit vier dorischen Säulen war zunächst in Sandstein ausgeführt worden. Dieser Portikus wurde 1828 durch eine Neufassung aus rotem Granit ersetzt, die ursprüngliche Fassung steht seither zur Erinnerung an Luise auf der Pfaueninsel bei Potsdam. Nachdem König Friedrich Wilhelm III. 1840 gestorben war, wurde das Mausoleum 1841 von Ludwig Ferdinand Hesse nach einem Entwurf von Schinkel durch einen Querbau mit Apsis erweitert, um in dem neuen, größeren Raum die Grabmale des Königspaares gemeinsam unterbringen zu können. Der kleinere Teil des Gebäudes diente nun als Vorraum. Die Apsis erhielt 1849 ein Wandbild von Karl Gottfried Pfannschmidt, einem Schüler des Malers Peter von Cornelius aus der Gruppe der Nazarener. Das Motiv erinnert an Darstellungen des Frühmittelalters: Luise und Friedrich Wilhelm knien rechts und links vor dem thronenden Christus. Nach dem Tod des ersten deutschen Kaiserpaares wurde das Bauwerk durch Albert Geyer nochmals vergrößert, sodass 1894 auch die von Erdmann Encke geschaffenen Marmorsarkophage von Wilhelm I. († 1888) und Kaiserin Augusta († 1890) hier aufgestellt werden konnten. Encke orientierte sich – gerade beim Grabmal für die Kaiserin – stark an den Ausführungen Rauchs.

Die Sarkophage in dieser Gedächtnishalle sind eigentlich Kenotaphe, also Grabmale für Verstorbene, die darin nicht tatsächlich bestattet sind. In der Gruft unter dem Hauptraum befinden sich die wirklichen Särge. Zu Füßen von Friedrich Wilhelm III. und Luise wurde dort das Herz ihres Sohnes Friedrich Wilhelm IV. († 1861), wie von ihm gewünscht, in den Boden eingelassen; sein Körper ist in der Potsdamer Friedenskirche beigesetzt. In der Gruft unter dem Vorraum stehen die Zinnsärge der Auguste Fürstin von Liegnitz († 1873), der zweiten Frau Friedrich Wilhelms III., und des Prinzen Albrecht von Preußen († 1872), des jüngsten Sohnes von Friedrich Wilhelm III. und Luise.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Manfred Brueckels

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.