Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4

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Siegelmarke vom Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4

Das Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 wurde 1860 in Koblenz aufgestellt. Es gehörte zum Gardekorps der Preußischen Armee und trug den Ehrennamen der Königin Augusta.

Geschichte

Nach dem Tod der Königin Augusta im Jahre 1890 wurde das Regiment 1893 von deren letztem Wohnsitz in Koblenz nach Spandau verlegt. Es erfolgte die Umbenennung von 4. Garde-Grenadier-Regiment Königin in Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4. Am 1. September 1895 wurde Großherzogin Luise von Baden zum neuen Regimentschef ernannt. 1897 wurde dann Berlin letzter Friedensstandort der „Augustaner“ (Kasernenanlagen am Columbiadamm).

Zum 25-jährigen Chef-Jubiläum der preußischen Königin (A.K.O. vom 14. Oktober 1886) erhielten die aktiven Offiziere des Regiments als Geschenk neue Seitenwaffen: „Augustaner-Degen“ für das I. und II. Bataillon und „Augustaner-Säbel“ für das III. (Füsilier-)Bataillon. Es handelte sich dabei um Infanterie-Offizier-Degen und Füsilier-Offizier-Säbel in einer eigenständigen und nur bei diesem Regiment geführten Form. Die Portepee-Unteroffiziere trugen weiterhin die regulären preußischen Offizier-Seitengewehre.

Erster Weltkrieg

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte das Regiment am 2. August 1914 mobil und rückte im Verband mit der 2. Garde-Division in das neutrale Belgien ein. Hier nahm es zunächst u.a. an den Schlachten an der Sambre und bei St. Quentin teil, bis der Verband Mitte Oktober 1914 in Flandern und Artois in den Stellungskrieg überging. Im Januar 1915 kurzzeitig dem Gardekorps direkt unterstellt, war das Regiment vom 21. Januar bis 20. Februar 1915 bei der 1. Garde-Division und kam anschließend wieder zur 2. Garde-Division. Mit dieser Division verlegte der Verband Ende April 1915 an die Ostfront und kämpfte u.a. in der Schlacht von Gorlice-Tarnów und bei Lemberg. Im September 1915 kehrte das Regiment an die Westfront zurück, nahm im Herst 1915 an der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras sowie 1916 an der Schlacht an der Somme teil. Unterbrochen wurde diese Gefechtstätigkeit durch laufende Stellungskämpfe. Im Oktober 1916 hatte das Regiment eine 2. und 3. MG-Kompanie erhalten. Nach der Schlacht an der Aisne und den folgenden Stellungskämpfen in den Argonnen kam der Verband ein weiteres Mal in den Osten. Hier lag es in Stellungskämpfen und beteiligte sich an der Durchbruchsschlacht in Ostgalizien sowie der Schlacht um Riga. Das Regiment verlegte wieder in den Westen, wo es zunächst in den Stellungskämpfen am Chemin des Dames eingesetzt wurde. Hier erlitt es schwere Verluste, sodass sich die Reste des Regiments am 23. Oktober 1917 zu zwei Kampfbataillonen mit drei MG-Kompanien formierten. Mitte November 1917 bestand es nach Ergänzungen wieder aus drei Bataillonen. Am 8. September 1918 erhielt das Regiment noch eine MW-Kompanie.


Verbleib

Nach Kriegsende wurde das Regiment in Rosenberg zunächst demobilisiert und schließlich am 1. Juli 1919 aufgelöst. Aus den Resten bildete sich bereits Anfang Dezember 1918 ein Grenzschutz-Bataillon, das dann bis April/Mai 1919 bestand. Ferner wurde im Januar 1919 mit der Aufstellung des Freiwilligen-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4 begonnen, dass ebenfalls im Grenzschutz eingesetzt und später als III. Bataillon in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 51 übernommen wurde.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 9. Kompanie des 8. (Preußisches) Infanterie-Regiments in Lübben.


Adresse der Kaserne: Friesenstraße 16, Berlin-Kreuzberg

Text: Wikipedia

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