Finck von Finckenstein

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Stammwappen der Finck von Finckenstein

Die ehemalige Villa der Finck von Finckenstein wurde als Altensitz für die dritte Frau des Grafen Rudolf etwa in der Mitte der zweiten Hälfte des 19. Jh. erbaut.


Finck von Finckenstein

Die Reichsgrafen und Grafen Finck von Finckenstein sind ein deutsches Uradelsgeschlecht, das im Königreich Preußen eine wichtige Rolle gespielt hat.


Ursprung

Mit Nicze von Roghusen soll 1388 der erste Vertreter dieser Familie urkundlich auf Roggenhausen in Ostpreußen auftreten. Soweit diese Person urkundlich gesichert ist, so unsicher ist die Zuordnung zur Familie von Finckenstein. Nikolaus Roghusen wurde bereits als 1375 und als dominus Nycolaus Roghusen 1393 in Marienwerder erwähnt. Die von Roghusen haben wohl ihren Ursprung in der Familie von Rockhausen. Unter seinem heutigen Namen erscheint das Geschlecht erst 1451 urkundlich mit Michael Fincke, der 1474 Finck von Roggenhausen genannt wird. 1710 wird die Familie als Finck von Finckenstein in den Reichsgrafenstand erhoben.

Eine alte durch das Finckensteinsche Reichsgrafen-Diplom von 1710 festgelegte Überlieferung weist auf die in Kärnten gelegene, heute zerfallene Burgruine Finkenstein als die Wiege des Geschlechts Finck von Finckenstein. Hiernach erscheint das Geschlecht erstmals 1143 mit Gotwold von Finkenstein, Herr auf Finkenstein in Kärnten.

Der Deutsche Kaiser Wilhelm II. genehmigte als preußischer König im Jahr 1895 dem nicht standesgemäß verheirateten 25-jährigen Leutnant Graf Karl Finck von Finckenstein die Ablegung des Adels und teilte ihm den nichtadeligen Namen Stein zu.


Besitzungen

Die Familie war in Ostpreußen auf Gilgenburg, Schönberg, Deutsch-Eylau, Raudnitz, Herzogswalde und Stradem reich begütert, später dort auch auf Jäskendorf, Rossitten, Simnau und Schloss Finckenstein.

In der Mark Brandenburg wurden Kossar, Drehnow, Madlitz, Reitwein, Trebichow, Trossin (Neumark) und Ziebingen zu bekannten Sitzen der Familie. Weitere Besitzungen gab es in Niederschlesien mit Triebusch.


Wappen

Das Stammwappen zeigt auf blauem Grund zwei voneinander abgewendete goldene Halbmonde, überhöht von einem goldenen Stern. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken die Halbmonde und der Stern. Motto des Wappens: „Sub Utraque Duce“ ("Unter beider Führung").


Persönlichkeiten

Die Finckensteins stellten unter anderem viele bedeutende preußische Offiziere, Minister, Regierungsbeamte und Mitglieder des Preußischen Herrenhauses:

-Ostpreußische Linie-

Ernst Graf Finck von Finckenstein (1633–1717), kurfürstlich preußischer Kammerherr, Legationsrat und General-Adjutant; Erbherr von Stadt und Schloss Gilgenburg, Erbamtshauptmann zu Deutsch-Eylau und Schönberg, genannt „der reiche Schäfer“

Ernst Friedrich Graf Finck von Finckenstein (1698–1753), königlich preußischer Kriegs- und Etatsminister, Oberburggraf und Präsident des Pupillenkollegiums, Chef der Königsberger Akademie*

Konrad Finck von Finckenstein (1860–1916), Majoratsbesitzer von Schloß Schönberg und Mitglied des Preußischen Herrenhauses

Ottfried Graf Finck von Finckenstein (1901–1987), deutscher Schriftsteller und Übersetzer

Gräfin Finck von Finckenstein, geb. Schubring (1903–1994), deutsche Politikerin (GB/BHE, ab 1956 CDU)

Karl Bonaventura Graf Finck von Finckenstein (1794–1865), Obermarschall im Königreich Preußen und Mitglied des Preußischen Herrenhauses

Bonaventura Graf Finck von Finckenstein (1872–1950), Fideikomißherr von Jäskendorf

Theodor Graf Finck von Finckenstein (1923-2003), Herausgeber des Protokollarischer Ratgeber. Hinweise für persönliche Anschriften und Anreden im öffentlichen Leben. 3. Auflage, Köln 1998.

Joachim Graf Finck von Finckenstein (1954), Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie in Starnberg, Präsident der „Deutsche Gesellschaft für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ (von 2007-2011), Autor des Buchs "Gestrafft und abgesaugt" Minerva Verlag

Katharina Dorothea Finck von Finckenstein (1700–1728), Ahnherrin kaiserlicher und königlicher Familien Europas


-Brandenburgische Linie-

Albrecht Konrad Graf Finck von Finckenstein (1660–1735), königlich preußischer Generalfeldmarschall, Prinzenerzieher, Erbherr auf Finckenstein in Ostpreußen

Friedrich Ludwig Graf Finck von Finckenstein (1709–1785), königlich preußischer Generalleutnant

Ludwig Finck von Finckenstein (1743–1803), königlich preußischer Etats- und Justizminister, Kanzler und Chef der Ostpreußischen Regierung

Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein (1714–1800), königlich preußischer Staats-, Außen-, Kriegs-, und Kabinettsminister

Friedrich Ludwig Karl Graf Finck von Finckenstein (1745–1818), Präsident der Neumärkischen Regierung

Wilhelm Maximilian Aemilius Finck von Finckenstein (1777–1843)

Karl Ignatius Wilhelm Finck von Finckenstein (1808–1850)

Wilhelm Karl Alexander Heinrich Finck von Finckenstein (1815–1876)

Wilhelm Arnold Karl Finck von Finckenstein (1855–1915)

Ernst-Wilhelm Arnold Karl Finck von Finckenstein (1884–1932)

Hans-Werner Graf Finck von Finckenstein (1926–2012), deutscher Diplomat

Bernhard Reinhold Rudolf Romanus Graf Finck von Finckenstein (1868-1913)

Elisabeth Margarethe Erika Gräfin Finck von Finckenstein (1904-1981), Gattin von Georg von Hantelmann

Wilhelm Karl Leopold Graf Finck von Finckenstein (1792–1877), königlich preußischer Generalleutnant

Karl August Graf Finck von Finckenstein (1835–1915), General der Infanterie und kommandierender General des I.A.-K.

Wilhelm Heinrich Karl Graf Finck von Finckenstein (1850–1899), Kammerherr König Wilhelms II., Mitglied des Preußischen Herrenhauses

Albrecht Alexander Otto Graf Finck von Finckenstein (1859–1936), Generalmajor

Konrad Wilhelm Gustav Graf Finck von Finckenstein (1862-1939), Generalmajor

Bernhard Gustav Wilhelm Graf Finck von Finckenstein (1863–1945), Generalleutnant

Björn Graf Finck von Finckenstein (* 1958), namibischer Arzt und ehemaliger Politiker

Günther Reichsgraf Finck von Finckenstein (1852–1923) Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Deichhauptmann (1888–1918) im Oderbruch

Rudolf Graf Finck von Finckenstein (1813–1886), Fideikomißherr von Reitwein

Heinrich Graf Fink von Finkenstein (1894–1984), Reichstagsabgeordneter 1938 bis 1945

Karl Graf Finck von Finckenstein (1933- ), emeritierter Professor für Mathematik der TU Darmstadt

Eberhard Graf Finck von Finckenstein (1932-2010), emeritierter Univ.-Professor Dr.-Ing. für Maschinenbau Technische Universität Dortmund, Inhaber des Lehrstuhls für Umformende Fertigungsverfahren



Text Finck von Finckenstein: Wikipedia

Bild: Wikipedia/

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