Charlotte Niese

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Charlotte Niese (* 7. Juni 1854 in Burg auf Fehmarn, Herzogtum Holstein; † 8. Dezember 1935 in Altona) war eine deutsche Schriftstellerin, Heimatdichterin und Lehrerin.

Reklamemarken vom Jos. Scholz Verlag

Leben

Charlotte Niese wurde als Tochter des Altphilologen und Theologen Emil August Niese[1] geboren. Ihre Mutter Benedicte Marie Niese war eine geborene Matthiessen. 1869 zog sie nach Altona. Charlotte bestand in Eckernförde die Prüfung zur Lehrerin an Höheren Töchterschulen und unterrichtete als Hauslehrerin in der seit 1866 preußischen Provinz Schleswig-Holstein, in der Rheinprovinz sowie als Internatserzieherin in Montreux. Danach zog sie 1881 zu ihrer inzwischen verwitweten Mutter und dem Großvater nach Plön und begann mit der Veröffentlichung eigener Prosatexte, anfangs noch unter dem männlichen Pseudonym Lucian Bürger. Zunächst unterrichtete sie auch noch in Ascheberg, bis sie von ihrer Arbeit als Autorin leben konnte.

1884 ließ sie sich in der Großstadt Altona nieder, wo auch Verwandte wie ihr Onkel Heinrich Christoph Niese lebten. 1888 zog sie nach Ottensen, das 1889 Altonaer Stadtteil wurde. Als Lehrerin brauchte sie nicht mehr zu arbeiten, denn Charlotte Niese wurde eine der bekanntesten holsteinischen Heimatschriftstellerinnen.

Sie engagierte sich nicht nur in ihrem literarischen Gesamtwerk für die Verbesserung der Bildungs- und Berufschancen von Frauen, sondern stand zeitweise auch der Ortsgruppe des Verbandes Norddeutscher Frauenvereine in ihrer Wahlheimat Altona vor. Aber obwohl sie als Kind selbst erfahren hatte, wie ihre sechs Brüder (der Althistoriker Benedikt Niese war einer davon) allesamt eine höhere Schulbildung erhielten und wissenschaftliche Laufbahnen einschlugen, während der Vater ihr und ihrer Schwester dies – dem Geist der Zeit entsprechend – verwehrte, beschrieb Niese letztlich doch nur die gesellschaftlichen Grenzen der Frauen. Sich aktiv für deren Überwindung einzusetzen, wie es zur selben Zeit die auch nur wenige Fußminuten entfernt lebende sozialdemokratische Frauenrechtlerin Alma Wartenberg getan hat, hätte ihrem bürgerlich-konservativen Welt- und Rollenbild nicht entsprochen. Ihre „politischste“ öffentliche Stellungnahme war die Unterzeichnung eines Protestschreibens gegen die Einrichtung einer Straßenbahnlinie durch ihre Wohnstraße (1904).

Charlotte Niese starb 1935 in ihrem langjährigen „Poetenheim am Philosophenweg“ und wurde auf dem benachbarten Friedhof in Altona-Ottensen, Friedhof Bernadottestraße, beigesetzt.[2]


nicht verortet

Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.