Arthur Eloesser

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Arthur Eloesser

Arthur Eloesser (* 20. März 1870 in Berlin; † 14. Februar 1938 in Berlin) war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Journalist.

Leben

Eloesser promovierte 1893 bei dem Berliner Germanisten Erich Schmidt mit der Arbeit Die ältesten deutschen Übersetzungen Molièrescher Lustspiele. Seine Habilitation scheiterte jedoch am preußischen Staat, der für diese Prozedur noch Ende des 19. Jahrhunderts von deutschen Juden die christliche Taufe verlangte.

Daraufhin wandte er sich 1899 ganz dem Journalismus zu und arbeitete als Kritiker vor allem für die Vossische Zeitung. 1914 ging er als Dramaturg an das Berliner Lessing-Theater. Sechs Jahren später kehrte er zum Journalismus zurück. Er wurde Redakteur der Freien Deutschen Bühne und unter Siegfried Jacobsohn ständiger Mitarbeiter der Weltbühne. 1928 holte ihn Ullstein erneut in die Feuilletonredaktion der Vossischen Zeitung.

Großes Aufsehen erregte sein Hauptwerk, eine 1300 Seiten umfassende Geschichte der deutschen Literatur (1930/31, 2 Bände) vom Barock bis zur Gegenwart, in dem er mit großer feuilletonistischer Eleganz und plastischer Erzählweise vor allem Zusammenhänge zwischen literarischen Schulen deutlicher heraushob als frühere Literaturhistoriker. Wegen Eloessers unprofessoraler, unüberheblicher und liebevoller Darstellung der Literaturgeschichte gehört das Werk bis heute zu den Klassikern der Literaturgeschichtsschreibung. Eloesser verzichtet bewusst auf das „Zerlegen der Kapitel in Einzelzellen mit vielen Aufschriften“ und auf jegliche Fußnoten. Er dürfte der erste Autor sein, der bei einer Geschichtsdarstellung nachdrücklich die „Sorge um ein schönes Druckbild“ anmahnte. Der Verleger Bruno Cassirer setzte das große ehrgeizige Projekt kongenial um.

Nach der „Machtergreifung“ wechselte Eloesser zwangsweise zur „Jüdischen Rundschau“. Er war auch einer der Initiatoren des Jüdischen Kulturbunds. Im Verlag der „Jüdischen Buch-Vereinigung“ erschien 1936 auch sein letztes größeres Werk Vom Ghetto nach Europa. Von 1934 bis 1937 ging er nach Palästina, kehrte dann aber wieder in das nationalsozialistische Deutschland, nach Berlin, zurück. Dort starb Eloesser am 1938. Seine Frau Margarete Eloesser wurde 1942 nach Riga deportiert. Für sie wurde am 23. August 2011 vor dem ehemaligen Wohnhaus ein Stolperstein verlegt.

Das Grab von Eloesser befindet sich auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf im Feld C II-UW I-8. An der Gervinusstraße in Berlin-Charlottenburg befindet sich seit 2008 der Margarete-und-Arthur-Eloesser-Park.[1]


Wohnadresse in Berlin: Dahlmannstraße 29 (1910-1930)

Text: Wikipedia

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