Wasserscheide mit 'Dienstmann' Christian

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Wasserscheide

Die Ortsbezeichnung Wasserscheide geht hier auf die Straßenentwässerung (Abwasser und Regenwasser) zurück, die vom höchsten Punkt aus - ungefähr beim "Christian" - in zwei verschiedene Richtungen erfolgte, und das noch bis etwa 1898 (!!) oberirdisch. Im 13. Jahrhundert betrat an der Wasserscheide die Heilige Elisabeth die Stadt durch die Hiltwinspforte, einen kleinen Nebeneingang. Schon kurz nach ihrem Tod 1231 strömten so viele Menschen nach Marburg, dass nicht nur aus der Nebenpforte ein Haupttor in Richtung ihrer Grabstätte wurde, sondern auch bereits ab 1235 vor dem Tor die Neustadt angebaut werden konnte. Noch heute weist der Straßenname "Neustadt" auf diese Stadterweiterung hin. Reste der alten Stadtmauer führen noch bergseits bis zum Schloss hinauf und sind hinter dem Trinkwasserbrunnen zu sehen. Hinter der Brunnenwand befindet sich ein Kellerraum, früher ein großes Wasserbecken, in das Trinkwasser in Rohren aus einer über zwei Kilometer entfernten Quelle geleitet wurde. Bis 1883 verteilte sich das Wasser von hier aus auf die unterhalb liegenden Brunnen


Dienstmänner

1988 wurde dem beliebten Marburger Original Christian hier ein Denkmal aus Bronze gesetzt. Christian war eines der letzten Originale in Marburg, auch wenn „unser“ Christian eigentlich aus Hommertshausen stammte. Ein fester Bestandteil im Stadbild, Zigarren rauchend oder im kalten Zustand kauend, immer auf ein Freibier aus oder auf Beleidigungen von Passanten und Bürgern die ihm keins spendierten, so stromerte er durch die Gassen Marburgs. Manchmal natürlich auch in beruflicher Funktion als Ausrufer oder 'Ausscheller' von städtischen Mitteilungen oder als Botengänger in offizieller Mission. So berichtet eine Anekdote von einem "hoher Herrn" mit einem schweren Koffer, der mit der Bahn angekommen war. Christian, der als Dienstmann am Bahnhof herumlungerte, wurde beauftragt,den Koffer an die entsprechende Adresse des Herrn zu tragen, denn er selber "wolle nach Hause spazieren". Zuhause angekommen, stand Christian bereits vor der Tür. Befragt, wie denn das gehe, das der schmächtige Christian samt Koffer schneller als er war, kam die Antwort. "Ja, glaube denn der hohe Herr, er würde diesen schweren Koffer schleppen?" Christian hatte sich ein Taxi genommen.

Seine Geschichten sind aufgeschrieben in: „Unser Christian und andere: Anekdoten und Geschichten über Marburger Originale“ von Oskar Müller (Taschenbuch - 1979).

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Dienstmann Christian und ein müder Kollege. Quelle/Autor: Unteres Bild Wikimedia/Emil Mayer und www.marburg.de und Markus Diedrich

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