Türkische Botschaft in Berlin

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Siegelmarke Kaiserlich Türkisches Generalkonsulat
Siegelmarke Ambassade Imperiale Ottomane
Siegelmarke Kaiserlich-Türkischer Militär-Attaché
Botschaftsgebäude

Gebäude

Das Gebäude liegt in der Tiergartenstraße im Botschaftsviertel. Die Türkei ist damit mit ihrer Vertretung zurück an ihren alten Standort, den die Botschaft von 1918 bis 1945 hatte und der zwischen der Südafrikanischen und der Italienischen Botschaft liegt.

Es hat eine Fassade aus Kalkstein. Das Portal aus Kupfer ist mehrere Stockwerke hoch und wird bei Dunkelheit angestrahlt. Die Foyerwände haben ein Girih-Muster.

Das Gebäude besteht aus zwei Teilen, die durch ein gläsernes Atrium miteinander verbunden sind. Es gibt einen Festsaal für 1400 Personen. Die Kosten des Neubaus werden mit 30 Millionen Euro angegeben.


Geschichte

Die Türkische Botschaft zog zeitgleich mit der Bundesregierung und dem Bundestag 1999 von Bonn nach Berlin und dort in ein Bürogebäude in der Rungestraße im Ortsteil Mitte. Da das Gebäude gerade im Stadium der Fertigstellung war, konnte die Innengestaltung eingepasst werden, ebenso wie den Sicherheitsbedürfnissen eingeschränkt Rechnung getragen werden konnte. Äußerlich unterschied sich das Kanzleigebäude jedoch nicht von einem üblichen Bürohaus und ließ seine Funktion nicht deutlich werden. So sollte seit dem Umzug der Vertretung von Bonn nach Berlin das bisherige Konsulat einem Botschaftsneubau weichen.

Im Jahr 2000 erwarb die Türkei eine zusätzliche Fläche am Standort der alten Botschaft; so entstand ein rund 9000 m² großes Grundstück im Tiergartenviertel. Im Januar 2007 schrieb die Türkei einen Wettbewerb aus, zu dem 143 Beiträge eingingen, um am neuen Standort 6405 m² Nettonutzfläche ohne Verkehrsfläche zu schaffen. Die noch bestehenden Kellerräume der alten Botschaft sollten ebenfalls integriert werden. Gewinner des Wettbewerbs war das Büro sic! aus Köln. Es entwarf einen Bau mit zwei viergeschossigen Flügelbauten und einem verbindenden Atrium. Die beiden Flügel sollten laut den Architekten die Lage der Türkei auf zwei Kontinenten symbolisieren, ebenso wie die Mittlerposition zwischen Orient und Okzident. Der linke Flügel sollte traditionelle türkische, der rechte deutsche und Berliner Motive erhalten. Der Einbau einzelner Teile des Vorgängerbaus aus Bonn – wie beispielsweise der Eingangstür – war ebenso geplant wie die Verwertung von Resten des osmanischen Baus aus der Vorkriegszeit. Aufgrund der Ähnlichkeiten mit dem Bundeskanzleramt, ebenfalls ein Bau mit zwei vorragenden Seitenflügeln und einem verbindenden Mittelteil verspottete die Berliner Presse das Gebäude als „Bündüskünzlürümt“, was wiederum für Verstimmungen bei einer türkischen Zeitung sorgte.

Nach einigen Verzögerungen fand die Grundsteinlegung im Sommer 2011 statt, wobei nicht der Siegerentwurf umgesetzt wurde, sondern der drittplatzierte Entwurf des Architekturbüros nsh architekten.

Das neue Botschaftsgebäude wurde mit einer Feier am 30. Oktober 2012, dem türkischen Nationalfeiertag, zusammen mit dem deutschen Außenminister Guido Westerwelle und 2000 Gästen vom türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan offiziell eröffnet.

Das türkische Generalkonsulat Berlin hingegen musste wegen des Botschaftsumzugs aus der Innenstadt umziehen. War ursprünglich ein Umzug nach Potsdam vorgesehen, bei dem sich die rund 105.000 in Berlin gemeldeten türkischen Staatsangehörigen zur Regelung ihrer Konsularangelegenheiten dorthin hätten begeben müssen, liegt das Generalkonsulat mittlerweile an der Heerstraße in Westend.



Text: Wikipedia

Unteres Bild (rechts): Wikipedia/Mangan2002

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.