Opel Werk Brandenburg/Havel

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Fertigmontage im Opelwerk
Opel Blitz der Wehrmacht (1944)

Das Opelwerk Brandenburg wurde auf Initiative der nationalsozialistischen Regierung von der Adam Opel AG im Jahre 1935 errichtet, um die Ausrüstung der Wehrmacht mit Lkw des Typs Opel „Blitz“ sicherzustellen. In Brandenburg an der Havel wurden von November 1935 bis zur Zerstörung des Werkes im August 1944 über 130.000 Lkw und Fahrgestelle gefertigt.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken mit einem Bezug zu Opel.

Geschichte

Anfang 1935 gab die Opel-Presseabteilung folgende Mitteilung heraus: "In enger Fühlungsnahme mit maßgebenden Kreisen der Reichsregierung hat sich die Adam Opel AG entschlossen, in Brandenburg an der Havel eine neue Fabrik zu errichten, weil die volle Produktionskapazität in Rüsselsheim ausgenutzt ist. Die Fertigstellung der Baulichkeiten ist für den 1. Oktober 1935 vorgesehen, um rechtzeitig für das 1936er Programm in Rüsselsheim Platz zu schaffen."

Das zu Verfügung gestellte Areal von 850.000 m² (340 Preußische Morgen) am Südufer des Brandenburger Silokanals (heutiges (2011) Gewerbegebiet „Silokanal-Ost") wurde nicht völlig genutzt, sondern auf großen Flächen konnte weiterhin Landwirtschaft betrieben werden.

Dazu weiter in der Pressemitteilung: "Soweit diese Fläche nicht durch den Fabrikbau in Anspruch genommen oder zum weiteren Ausbau bereits vorgesehen ist, hat die Adam Opel AG sie zur Förderung der landwirtschaftlichen Erzeugungsschlacht den bisherigen Besitzern bis auf weiteres kostenlos zur Verfügung gestellt."

Am 7. April 1935 erfolgte der erste Spatenstich und am 10. August war bereits Richtfest. Am 18. November 1935 rollte der erste Lkw vom Band – nur 190 Tage nach Grundsteinlegung. Die Produktion befand sich in einer einzigen 24.200 m² großen zweistöckigen Halle von 178 Metern Länge. Im Erdgeschoss waren das Karosseriewerk und die Lackiererei untergebracht. Die Montage von Fahrgestellen, Motoren und Achsen erfolgte im Obergeschoss. Sämtliche 1200 Werkzeugmaschinen hatten Einzelantrieb (keine Transmissionen). Insgesamt 27 Transportbänder von zusammen fünf Kilometer Länge wurden installiert. Ein eigenes Kraftwerk mit einer 4000 kW Dampfturbine lieferte Energie aus stündlich 140 Zentnern Kohle.

Die Gesamtkosten für die Errichtung des Werkes beliefen sich auf 14 Millionen Reichsmark (entspricht heute ca. 54.980.000 Euro).[1] Das Planziel war, 150 „Blitz“-Lkw täglich herzustellen. Die Gesamtkapazität von ursprünglich 25.000 Lkw jährlich wurde schon 1939 mit 27.936 Einheiten deutlich überschritten. Werkleiter war bis Oktober 1938 Hanns Grewenig, danach Gerd Stieler von Heydekampf, dem am 1. Juli 1942 der spätere VW-Chef Heinrich Nordhoff folgte.

Am 6. August 1944 wurden durch einen gezielten Luftangriff der Royal Air Force die Hälfte der Werksgebäude und 20 % der Maschinen vernichtet. Bei Kriegsende wäre eine Wiederaufnahme der Produktion möglich gewesen. Die Anlagen wurden jedoch im Auftrag der Siegermächte demontiert und zusammen mit den Rüsselsheimer Produktionseinrichtungen des Opel Kadett als Reparationsleistung in die Sowjetunion verbracht. Dort wurde jedoch die Fertigung des „Blitz"-Lkw, im Gegensatz zur Kadett-Produktion, nicht wieder aufgenommen.



Text: Wikipedia

1. Bild: Wikipedia/Bundesarchiv Bild 183-2007-0910-500 / CC-BY-SA

2. Bild: Wikipedia/Bundesarchiv Bild 101I-303-0554-24 / Funke / CC-BY-SA

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