Neuer Marstall

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Marstallgebäude als Ruine (1951)

Der Neue Marstall auf der Spreeinsel in Berlin-Mitte ist ein neobarocker Bau, der nach Entwürfen von Ernst von Ihne zwischen 1897 und 1901 am Schloßplatz gegenüber dem Stadtschloss direkt an der Spree errichtet wurde.

Geschichte

Schloßplatz; rechts im Bild der Neue Marstall gegenüber dem Stadtschloss, 1900 1951 befanden sich noch Steinarbeiten in beiden Nischen, später durch sozialistische bronzene Plastiken ersetzt

Der Marstall diente zur Unterbringung der 300 Pferde sowie der Kutschen und Schlitten des kaiserlichen Hofes. Außer einigen Bürgerhäusern wurde bei der Errichtung auch ein Großteil des Alten Marstalls von 1669 überbaut bzw. integriert.

Das viergeschossige Bauwerk erhielt eine Sandsteinfassade, wobei die unteren zwei Geschosse zu einem rustizierten Sockel, die oberen zwei Geschosse zu einer Kolossalordnung zusammengefasst wurden. Der reiche bildhauerische Schmuck, von dem noch die Rossebändiger auf der Spreeseite und das Giebelrelief erhalten sind, stammt von Otto Lessing.

Während der Novemberrevolution 1918 war in dem Gebäude die Volksmarinedivision untergebracht, und ab 1920 die Berliner Stadtbibliothek. Die alten Pferdeställe an der Spreeseite des Gebäudes wurden hierfür zu Büchermagazinen umgebaut. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex mit vereinfachtem Äußeren wiederhergestellt, wodurch die Hauptfassade zum Schloßplatz ohne Giebelbekrönung und Figurenschmuck blieb; die Akademie der Künste der DDR unterhielt hier Ausstellungsräume. 1988 wurden zwei Reliefs des Bildhauers Gerhard Rommel mit Bezug zur Novemberrevolution enthüllt.

Gegenwärtige Nutzung

Seit einiger Zeit wird das Gebäude von der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ genutzt. Zugleich wurde in einem ersten, inzwischen abgeschlossenen Bauabschnitt die Fassade restauriert. Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geht davon aus, dass das Bauwerk nach Abschluss des zweiten Bauabschnittes und nach dem bereits erfolgten Rückbau des Palastes der Republik mit der Wiedererstehung des historischen Schloßplatzes nach dem Wiederaufbau des Stadtschlosses wieder eine angemessene Bedeutung erhalten wird.


Text: Wikipedia

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Bild: Wikimedia/Bundesarchiv/Bild 183-11767-0001/Funck, Heinz

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