K.u.k. Infanterieregiment Nr. 14

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das k.u.k. Infanterieregiment „Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein“ Nr. 14[3] wurde 1733 unter dem Kommando von Reichsgraf Nikolaus Leopold zu Salm-Salm als Infanterieregiment Graf Salm unter Kaiser Karl VI. in Dienst gestellt. Das Regiment bestand bis 1918 im Kaisertum Österreich bzw. in der österreich-ungarischen Monarchie fort. Seinen letzten Namen erhielt das Regiment 1892. Im Jahre 1915 wurden die Zusatzbezeichnungen abgeschafft, es sollte von da an nur noch „Infanterieregiment Nr. 14“ heißen.[4] Dies ließ sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen, einerseits weil sich niemand daran hielt, andererseits hatte die sparsame k.u.k. Militäradministratur verfügt, zuerst alle vorhandenen Stempel und Formulare aufzubrauchen.[5] Im Übrigen waren auch die Kurzbezeichnungen Infanterie Hessen-Homburg, Hessen-Infanterie oder nur die Hessen geläufig.[6]

Siegelmarke

Geschichte

Aufstellung des Regiments

Durch den Tod des polnischen Königs August II. im Jahre 1733 und den dadurch ausbrechenden Polnischen Erbfolgekrieg sah sich Österreich genötigt, neue Truppen aufzustellen.

Mit Patent durch Kaiser Karl VI. vom 4. November 1733 stellte der Präsident des Hofkriegsrates, Prinz Eugen von Savoyen, einen Bestallungsbrief für Truppenaushebungen[7] an den Obristen und somit ersten Regimentsinhaber Nikolaus Leopold Reichsgraf von Salm aus. Er erhielt die Order ein Regiment von 2300 Mann aufzustellen. Dieses Regiment hieß, gemäß den damaligen Gepflogenheiten „Regiment Graf Salm“.

Die als Unterscheidungsmerkmal dienende Abzeichenfarbe[8] war bis 1748 blau und wurde dann in schwarz geändert.[9]

Name und Inhaber des Regiments

Im Jahr 1769 wurde die bisherige Praxis, die Regimenter nach ihrem Inhaber zu benennen, ergänzt durch eine ständige Nummerierung. Das Regiment erhielt die Nummer 14 zugewiesen.[10]

Von 1769 bis zum 16. Mai 1851 trug das Regiment lediglich die Bezeichnung Infanterieregiment Nr. 14.

Am 16. Mai 1851 erhielt das Regiment durch Allerhöchste Entschließung Kaiser Franz Josephs den hessischen Großherzog Ludwig III. als neuen Inhaber. Die Großherzogin Mathilde stiftete aus diesem Anlass am 18. Juni 1851 dem mit dem I. Bataillon in der Linzer Schlosskaserne stationierten Verband ein kostbares Fahnenband.

Nach dem Tod von Großherzog Ludwig III. im Jahre 1877 verblieb die Würde des Ehrenobersten dieses Regiments bis 1918 bei seinen Nachfolgern auf dem Thron des Großherzogtums Hessen: 1877 bis 1892 war dies sein Sohn Großherzog Ludwig IV., 1892 bis 1918 Großherzog Ernst Ludwig.

Regimentsgeschichte 1779–1914

Nachdem im Frieden zu Teschen im Jahre 1779, bei dem das Innviertel zu Österreich geschlagen wurde, kam das Regiment Nr. 14 zum ersten Mal nach Oberösterreich. Es wurde nach Linz und Braunau in Garnison gelegt. Linz wurde zum ersten Mal Werbe- und Ergänzungsbezirk des Infanterieregiments 14.

1798: Bewaffnung: 17,5 mm Kommissflinte mit Steinschloss, Muster 1798.

1805 wurde das Regiment in vier Füsilier- und ein Grenadierbataillon zu je 4 Kompanien umgewandelt.[11]

1811: Neuer Regimentsinhaber wurde Oberst Erzherzog Rudolf

1817: Garnisonierung in Oberösterreich, dann Salzburg, Brescia, Mantua, Peschiera, Klagenfurt, Padua und Wien. Anschließend bis 1821 Garnisonierung in Oberösterreich und Salzburg.

Am 19. September 1841 fand auf dem Hauptplatz in Linz die Weihe der den drei Feldbataillonen und dem ersten Landwehrbataillon verliehenen neuen Fahnen statt.

1849: Adjustierung: Tschako, weißer Waffenrock, blaue Pantalons, weiße Passepoils. Normierung der Rangsterne

Am 27. Mai 1859 fand in Gegenwart des Armeekommandanten Graf Gyulay die Fahnenweihe des Grenadierbataillons statt.

1860–1871: Garnisonierung in Oberösterreich u. a. in Wien, in Niederösterreich und Pressburg

1861: Weihe der Bataillonsfahne des I. Bataillons in Linz, diese war dann bis 1918 die Regimentsfahne

1867: Einführung der allgemeinen Wehrpflicht – als Ergänzungsbezirkskommando und Ersatzkader wird Linz zugewiesen

1868: Ausrüstung mit dem Einzellader System Wänzl (Lorenzgewehr aptiert), 13,9 mm. Der Waffenrock wird dunkelblau, Pantalons hellblau, Feldkappe blau

1872: Ausrüstung mit dem Einzellader System Werndl (Tabernakelverschluss), 11 mm

1872–1901: Garnison in Oberösterreich, Wien, Cattaro, Budua, Třebenice, Innsbruck, Bozen, Sillian, Franzensfeste, Cles

Am 16. Mai 1876 wurde das 25-jährige Jubiläum von Großherzog Ludwig III. von Hessen als Inhaber und Namenspatron des Hessenregimentes gefeiert. Aus diesem Grund reiste eine Offiziersabordnung unter Führung des Regimentskommandanten Oberst Ludwig Edler von Cornaro nach Darmstadt, um Großherzog Ludwig III. zu beglückwünschen.

1888: Neue Bewaffnung mit dem Mannlicher Repetiergewehr M 88 – 8 mm

1908: Aufstellung der ersten Maschinengewehrabteilung (2 MG), System Schwarzlose M 07 – 8 mm

1909: II./14 auf Kriegsstand in Mostar (Bosnische Annexionskrise) Montur[12] erstmals in Hechtgrau

1910: Affäre Hofrichter – Der Oberleutnant Adolf Hofrichter wird wegen Mordes und mehrfachen Mordversuches verurteilt. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung 1909 war Hofrichter Angehöriger des InfRgt 14 und in Linz stationiert.[13]

1914: Das InfRgt 14 ist eines der wenigen rein „deutschen“ Regimenter der Habsburgermonarchie. Der Anteil der Soldaten mit deutscher Muttersprache beträgt 98 %.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.