Herzogtum Anhalt

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Das Herzogtum Anhalt war ein Gliedstaat des Deutschen Reiches.

Siegelmarken

Geschichte

Die Zerbster Linie der Askanier wurde 1793 nicht mehr weitergeführt und der Besitz fiel 1797 an die anderen Brüder. Die Köthensche Linie endete 1847 und Köthen wurde 1853 mit Dessau vereinigt. Als 1863 auch die Bernburger Linie ausstarb, wurde unter Herzog Leopold IV. Friedrich († 1871) das Herzogtum Anhalt gebildet.

Das Herzogtum bildete ein geschlossenes Staatsgebiet, abgesehen von dem Kreis Ballenstedt und den Exklaven Großalsleben, Tilkerode, Mühlingen, Dornburg und Gödnitz. Innerhalb des Herzogtums lagen die preußischen Enklaven Priorau-Schierau-Möst, Löbnitz, Repau und Pösigk. Hauptstadt von Anhalt war Dessau im Osten des Herzogtums. Residenzen befanden sich neben in Dessau auch in Oranienbaum, Mosigkau, Ballenstedt, Bernburg, Köthen und Zerbst. Die Bevölkerungszahl betrug im Jahr 1910 etwa 331.000 Einwohner, die Stadt Dessau hatte rund 55.000 Einwohner. Die evangelische Glaubensrichtung war nahezu komplett verbreitet, nur 4 Prozent waren Katholiken und 0,5 Prozent Juden. Organisatorisch gab es ab 1863 die Kreise Dessau, Bernburg, Zerbst, Köthen, Ballenstedt und Coswig. Ab 1866 war das Gebiet des Kreises Coswig ein Teil des Kreises Zerbst. Durch die preußische Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft wurde ab 1841 eine durchgehende Verbindung von Berlin zum Bahnhof Köthen geschaffen.

Im Bundesbeschluss vom 14. Juni 1866 stimmte das Herzogtum Anhalt mit Preußen, trat 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. Der Landtag setzte sich aus 36 Abgeordneten zusammen. Der Herzog ernannte 2 Abgeordnete, 8 Abgeordnete repräsentierten die meistbesteuerten Grundbesitzer, 2 die meistbesteuerten Handel- und Gewerbetreibenden, 14 Abgeordnete vertraten die Städte und 10 Abgeordnete die ländlichen Gebiete.[28]

Das Herzogtum existierte bis zur Novemberrevolution im Jahr 1918, als Arbeiter und Soldaten in Anhalt demonstrierten und Wandel forderten, wobei dies friedlich geschah. Die Sozialdemokraten sprachen sich für eine Abdankung der herzoglichen Familie aus.[29] Prinzregent Aribert von Anhalt erklärte stellvertretend für den minderjährigen Herzog Joachim Ernst am 12. November 1918 für die Askanier den Thronverzicht.

Am 30. Dezember 1918 wurde die Joachim-Ernst-Stiftung durch Aribert von Anhalt gegründet, die 1947 in Kulturstiftung Dessau-Wörlitz umbenannt wurde.[30][31] Die Stiftung betreut den Großteil des Gartenreiches Dessau-Wörlitz mit mehreren Landschaftsparks.


Text: Wikipedia

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