Gutshaus Löwenbruch

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Gutshaus Löwenbruch

Das denkmalgeschützte Herrenhaus hatte um (eher vor) 1800 die Familie von Gröben, wahrscheinlich der jüngere Bruder des Kurmärkischen Kammerpräsidenten Ernst Ludwig von der Gröben[24], bauen lassen. Bereits 1805 ging es an die von dem Knesebeck über, die es bis 1945 besaßen. Das Haus steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts leer und ist im Besitz der Stadt Ludwigsfelde. Das Gutshaus liegt etwas zurückgesetzt von der ehemaligen Dorfstraße/Bundesstraße 101 hinter einer Wiese, in deren Mitte ein Mühlradsockel steht. Der Portalbereich des Hauses ist dreistöckig, an den sich zu beiden Seiten ein zweistöckiger Bereich anschließt. Rechts folgt ein gleichfalls zweistöckiger Seitenflügel. Seine Front ist zur Straße ausgerichtet. Zu beiden Seiten des Mittelfensters des dritten Stocks im Portalbereich sind je ein ornamentales Familienwappen in der hellgrau verputzten Außenwand angebracht.

In dem Haus führte Theodor Fontane bei seinen Recherchen in der Mark Gespräche und widmete dem Dorf daraufhin in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg das Kapitel Löwenbruch. Seine Eindrücke hielt der Schriftsteller wie folgt fest (Auszug):

„Eine Meile hinter Großbeeren, seine hochgelegenen fruchtbaren Äcker an einem Stück Bruchland entlangziehend, liegt das Dorf Löwenbruch. […]

Wir sitzen im Herrenhaus zu Löwenbruch.

Die Türe des Gartensaals steht offen und Duft und Frische dringen ein. Die Sonne scheidet eben und nur ein roter Streifen liegt noch über dem Schwarzgrün der Edeltannen. Alles ist sabbatstill und geräuschlos zieht ein Schwarm Tauben durch die Luft. Erdbeerschalen schmücken den Tisch und lachen uns an, heiter und behaglich fließt das Gespräch. Aber auch das, was uns umgibt, führt seine Sprache. Jegliches, was seit Jahrhunderten hier war und wuchs, es ist nicht tot, es lebt […]. Auf dem Tische vor uns steht ein Serpentinenkrug, der das Wappen der von Otterstedts auf seinem Silberdeckel trägt; […]. Der letzte rote Streifen über den Tannen ist hin und das leise Singen des Kessels im Nebenzimmer kündet uns die Teestunde. Niemand spricht mehr, aber es ist als flüsterten die Stimmen derer, die nicht mehr sind.“

– Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Spreeland


Adresse: Alt-Löwenbruch 46 (Löwenbruch)



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Lienhard Schulz

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