Friedhof Pankow II

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Westseite der Feierhalle auf Friedhof Pankow II

Der Friedhof Pankow II ist ein städtischer Friedhof im Berliner Ortsteil Pankow. Der Friedhof liegt östlich der Wollankstraße; der Haupteingang befindet sich Gaillardstraße unweit des S-Bahnhofes Wollankstraße. Der Friedhof liegt heute inmitten von Wohnbauten und hat eine Fläche von 10.839 m2. Die um 1900 errichtete Friedhofskapelle stellt ein Baudenkmal dar. Die Berliner Friedhöfe sind durch die historische Entwicklung der Stadt zahlreich und über das Stadtgebiet verteilt.


Geschichte

Pankows Einwohnerzahl war von 286 im Jahre 1801 innerhalb 100 Jahren auf 21 534 gestiegen. Der erste Friedhof wurde zu klein. Die Gemeinde Pankow kaufte 1872 für den zweiten Gemeindefriedhof ein Grundstück für 1.000 Taler und errichtete 1876 eine Leichenhalle. 1880 erfolgte der Zukauf des Grundstückes Gaillardstraße 10 für 800 Taler. Nun wurde auch das Armenhaus der Gemeinde hier gebaut, in dem auch der Totengräber wohnte. Später in Gemeindehaus umbenannt, befindet sich heute in diesem Gebäude eine Einrichtung „Betreutes Wohnen“. 1891 erfolgte eine weitere Erweiterung des 2. Gemeindefriedhofs. Diese drei Parzellen südlich des bestehenden Geländes kosteten die Gemeinde insgesamt 17.100 Mark.

Auf Grund des Friedhofsentwicklungsplanes wurde 2003 von der BVV Pankow die Schließung des Friedhofs zum 1. Januar 2004 in Übereinstimmung mit Paragraf Sieben Absatz 1 Berliner Gesetz über die landeseigenen und nicht landeseigenen Friedhöfe geschlossen. Die Gräber stehen für die Ruhefrist noch zur Pflege. Wegen des Rechtes auf Nachbeisetzung kann der Friedhof II durchaus noch bis 2090 bestehen.

Die um das Jahr 1900 errichtete Friedhofskapelle steht seit 2000 unter Denkmalschutz. Sie ist in ihrem architektonischen Stil dem Biedermeier und der Bauart Friedrich Schinkels angelehnt, der Architekt ist unbekannt.


Gräber und Personen

Heute befinden sich auf diesem Friedhof nur noch Urnenstellen.

Zu den wichtigeren Gräbern gehörten die Erbbegräbnisse der Familie Eisenhardt/von Zernicki-Szeliga, von der ein Polizeihauptmann und ein General hier bestattet wurden (vormalige Gitterstelle Abteilung X, Reihe 25).

Außerdem wurden der Bürgermeister Carl Hoff (1843–1894),

der Prediger Otto Leopold Class (1809–1895)

der Theaterschriftsteller Rudolf Kneisel (1832-1899) und die

Schulreiterin Lina Rosenstock (1875–1895), bekannt als Adelina de Rosen, hier bestattet.

Der Dichter Uwe Greßmann (1933-1969) ruht ebenfalls auf diesem Friedhof.


Von Willi Wohlberedt wurden die älteren Gräber erfasst, diese sind jedoch nach Ablauf der gesetzlichen Ruhefrist beräumt worden, da keine Verlängerungen stattfanden. Erhalten blieb der neuere Grabstein von Georg Rauchfuß (1880-1939) in Abteilung II.

Durch die Einrichtung des 3. Städtischen Friedhofs in Pankow hatte der zweite Pankower Friedhof seine repräsentative Lage durch die nunmehrige Lage inmitten von Wohnbauten eingebüßt. Bedeutsame Bestattungen fanden weiterhin auf dem zentralen Pankower Friedhof I statt. Mit der Umgestaltung zum Urnenfriedhof entfielen auch die exklusiven Grabstätten.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Boonekamp

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.