Enrica von Handel-Mazzetti

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Enrica von Handel-Mazzetti (* 10. Jänner 1871 in Wien, Österreich-Ungarn; † 8. April 1955 in Linz) war eine österreichische Schriftstellerin, seit dem Adelsaufhebungsgesetz 1919 hieß sie Enrica Handel-Mazzetti.

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Leben

Sie wurde 1871 in Wien als zweite Tochter des k. u. k. Hauptmannes Baron Heinrich Hypolith von Handel-Mazzetti geboren. Dieser starb jedoch bereits vier Monate vor der Geburt seiner Tochter 31-jährig an den Folgen eines Sonnenstichs. Seine Witwe, Irene, geborene Csergheö von Nemes Zacskánd sorgte für eine standesgemäße Ausbildung der zwei Töchter Elvira (* 1. November 1869) und Enrica. Den ersten Unterricht erhielt Enrica von Privatlehrern, danach folgten Bürger- und Klosterschule in St. Pölten. Handel-Mazzetti kehrte danach in den Haushalt der Mutter in Wien zurück und lebte bis 1901 mit ihr zusammen. Nach der Matura studierte sie in Wien Geschichte und Sprachwissenschaften. Bereits mit 19 Jahren veröffentlichte sie erste Gedichte in verschiedenen Zeitschriften. 1895 wurde sie Mitarbeiterin und Feuilletonistin der Wiener Zeitung.

Nach dem Tod der Mutter übersiedelte sie 1901 nach Steyr zu einem Onkel väterlicherseits, dem unverheirateten Baron Anton von Handel-Mazzetti. Ihre ältere Schwester war in ein Kloster eingetreten. Als der Onkel 1911 zum Landesgerichtspräsidenten ernannt wurde, folgte sie ihm nach Linz. Zu dieser Zeit arbeitete sie am Roman Stephana Schwertner, der die Glaubenskämpfe im alten Steyr zum Hintergrund hat. Bis zu ihrem Tod verließ sie Linz nur noch für kürzere Zeit.[1] Als 1933 anlässlich einer außerordentlichen Generalversammlung des P.E.N.-Clubs eine Gruppe von 25 Schriftstellern eine Resolution gegen die Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verabschiedete, trat Enrica von Handel-Mazzetti gemeinsam mit anderen nationalen, völkischen und katholischen Autoren aus dem P.E.N.-Club aus.[2] Enrica von Handel-Mazzetti wurde im selben Jahr Mitglied der Deutschen Dichterakademie.[3]

Im Jahre 1934, während der Arbeit an der Waxenbergerin, wurde ein Augenleiden – eine Netzhautablösung – akut. Am 24. September 1934 erhielt sie die Sterbesakramente, erholte sich jedoch wieder und lebte noch 21 Jahre. Ihre Arbeit konnte sie jedoch erst nach über einem Jahr wieder aufnehmen. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich erschien noch 1941 in kleiner Auflage der historische Roman Graf Reichard. Das Propagandaministerium in Berlin verbot jedoch mittels Geheimerlässen an Redaktionen Artikel über die Dichterin. Auch während der Kriegszeit verließ sie ihren Wohnsitz nicht. Erst am 19. Dezember 1944, als der Bombenkrieg immer heftiger wurde, übersiedelte sie für kurze Zeit zu den Elisabethinnen.

Enrica von Handel-Mazzetti starb am 8. April 1955 um drei Uhr morgens in ihrer Wohnung an der Spittelwiese.[1] Sie wurde in einem Ehrengrab auf dem St. Barbara-Friedhof in Linz bestattet.

Text: Wikipedia

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