Anton Wildgans

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Anton Wildgans (* 17. April 1881 in Wien als Anton Otto Wildgans.[1]; † 3. Mai 1932 in Mödling, Niederösterreich) war ein österreichischer Lyriker und Dramatiker.[2] Er war zweimal Direktor des Wiener Burgtheaters und für den Nobelpreis für Literatur nominiert.

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Leben

Anton Wildgans wurde als Sohn des Juristen und Ministerialvizesekretärs im Ackerbauministerium Dr. Friedrich Wildgans (1847–1906) und seiner Frau Theresia geb. Charvat (1852–1885) in Wien-Landstraße (3. Wiener Gemeindebezirke) geboren.[1] Nachdem seine Mutter im Jahr 1885 an Lungentuberkulose verstarb, heiratete der Vater die Konzertpianistin Marie Reitter. Diese unterrichtete Anton im ersten Volkschuljahr 1887 privat. Im Jahr 1888 trat er in die Volksschule bei den Piaristen in Wien-Josefstadt (8. Gemeindebezirk) ein. Nach dem Übertritt ins Piaristen-Gymnasium im Jahr 1891 und der Matura im Jahr 1900 studierte er ab 1900 Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Im Jahr 1908 promovierte er und war zwei Jahre als Untersuchungsrichter tätig, bis er sich für den Beruf des freien Schriftstellers entschied.

Am 27. März 1909 heiratete er Lilly Würzl,[1] mit der er zwei Söhne hatte, Friedrich und Gottfried. Sein Sohn Friedrich Wildgans (1913–1965) war Musiker, Komponist, Professor des Salzburger Mozarteums und der Wiener Musikakademie sowie Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik – Sektion Österreich.

In den Jahren 1921/22 und 1930/31 war er Direktor des Wiener Burgtheaters. Er war vor allem für seine sozialkritischen Werke bekannt.

Wildgans setzte sich sehr für die staatliche österreichische Eigenständigkeit ein, als nach dem Ersten Weltkrieg viele an der Lebensfähigkeit des nunmehrigen Kleinstaates zweifelten. Diese positive Haltung kommt in seiner Rede über Österreich von 1930 deutlich zum Ausdruck.[3]

Im Jahr 1932 war Anton Wildgans als aussichtsreichster Kandidat für den Nobelpreis für Literatur nominiert. Wildgans starb jedoch noch vor der Verleihung im Alter von 51 Jahren. Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 C, Nummer 6) beigesetzt.[4]

Ihm zu Ehren wurde der Wildganshof im 3. Wiener Gemeindebezirk benannt, wo sich auch eine Wildgans-Büste befindet. Im Jahr 1932 wurde im 3. Wiener Gemeindebezirk auch der Wildgansplatz nach ihm benannt.

Der Nachlass wird durch die Anton-Wildgans-Gesellschaft verwaltet, welcher der Enkel von Anton Wildgans, Ralph Anton Wildgans, als Präsident vorsteht.

Einer der Lehrer von Anton Wildgans war der jüdische Philosoph Wilhelm Jerusalem.[5] Wildgans war der Mentor von Albert Drach.


Text: Wikipedia

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verortet: Gedenktafel auf dem Leopoldsberg