Altes Rathaus Plauen

Aus veikkos-archiv
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Das Alte Rathaus wurde im Jahr 1382 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, da aber bereits 1329 Bürgermeister und geschworene Bürger belegt sind, wurde es wahrscheinlich früher errichtet.

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Geschichte

Das Rathaus wurde mehrmals umgebaut. 1503 bis 1508 wurde ein spätgotisches Gebäude mit Vorhangbogenfenstern errichtet. Beim Stadtbrand von 1548 wurde auch das Rathaus schwer beschädigt, wobei der Nordflügel mit dem Bürgersaal erhalten blieb, der Südgiebel jedoch abbrannte. Der Wiederaufbau wurde noch im gleichen Jahr begonnen, wobei auf den spätgotischen Unterbau der noch bestehende Renaissancegiebel aufgesetzt wurde. Die Kunstuhr im Giebel wurde vom Hofer Meister Georg Puhkaw ebenfalls 1548 angebracht. „Zwei Löwen schlagen die Viertelstunden an, zwei Männer bewegen sich beim Stundenschlag. Der eine hebt bei jedem Schlag seinen rechten Arm, dessen Hand einen Stab hält. Der andere ruft die Stunde aus, was sich dadurch andeutet, dass sein großer Bart sich so auf und nieder bewegt, als ob er den Mund öffne. Die Uhr besitzt zwei Zifferblätter, von denen das größere für den Stunden- und Minutenzeiger und das kleinere für den Viertelstundenzeiger bestimmt ist. Zwischen den Löwen dreht sich eine Kugel, die die Mondphase anzeigt. Unter den Zifferblättern befindet sich eine Sonnenuhr. Die Wappentafel unter der Sonnenuhr mit Kurschild und dem herzoglich-sächsischen Wappen im linken Feld, dem kursächsischen Gesamtwappen im mittleren und gotischen Maßwerk im rechten Feld war ursprünglich dem 1825 abgebrochenen Teil des ehemaligen Treppenerkers eingefügt.“ (Ernst Pietsch). Bei einem weiteren Umbau wurde 1825 der obere Teil des Erkers über dem Treppenaufgang entfernt. 1912 wurde im Zuge des Neubaus des neuen Rathauses auch das alte Rathaus noch einmal umgebaut, wobei die heutige Doppelfreitreppe im nachempfundenen Renaissancestil errichtet wurde, die zum Festsaal des Standesamtes führt. Dieser Anbau und die Veränderungen am Südgiebel wurden durch den starken Widerspruch seitens Cornelius Gurlitts gegen die von Stadtbaurat Goette veranlassten Umbauplanungen kontrovers thematisiert. Die Uhr ist eine Nachbildung der Kunstuhr von 1548. Das originale Räderwerk kann im Vogtlandmuseum besichtigt werden. Das Alte Rathaus wurde 1945 bei einem Luftangriff am Dach schwer beschädigt und das Mauerwerk teilweise aufgerissen. 1950 erfolgte die Restaurierung mit Erneuerung der bemalten Deckenbalken, 1970 die Erneuerung des Südgiebels und der Kunstuhr. Im Dezember 2008 wurde die Kunstuhr demontiert und eine Plane mit einem Bild der Uhr vor dem Giebel angebracht.[69] In den folgenden Jahren erfolgte die Restaurierung der Uhr nach einer Vorlage von 1922. Ende Oktober 2010 war die Uhr fertiggestellt und wurde wieder an ihrem ursprünglichen Platz eingebaut.[70] Innerhalb weniger Wochen wurde im Frühjahr 2011 schließlich die Fassade restauriert. Dabei wurden die ursprüngliche Farbgebung wiederhergestellt, das chursächsische Wappen am Giebel aufgearbeitet und die Beleuchtung für den Weihnachtsmarkt erneuert.[71]


Text: Wikipedia

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