3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135

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Das 3. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 135 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Siegelmarke

Geschichte

Aufstellung und Friedenszeit

Durch Reichsgesetz vom 11. März 1887 wurde die Truppenstärke des Deutschen Heeres für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum 31. März 1894 auf 468.409 Mann (ohne Offiziere etc.) erhöht, was 1 % der Bevölkerung (Stand 1. Dezember 1885) entsprach. Unter anderem sollten 31 neue Infanteriebataillone aufgestellt werden.

Im Zuge dieser Heeresvermehrung wurde das Infanterie-Regiment Nr. 135 durch Allerhöchste Kabinettsordre (A.K.O.) vom 11. März 1887 (zugleich Stiftungstag) zum 1. April 1887 errichtet. Für die Aufstellung gaben das Infanterie-Regiment Nr. 131 in Metz die 5. Kompanie, das Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5 in Neufahrwasser die 2. Kompanie, das Metzer Infanterie-Regiment Nr. 98 die 3. Kompanie und das Infanterie-Regiment „Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz“ (6. Ostpreußisches) Nr. 43 in Königsberg die 4. Kompanie ab, die das I. Bataillon bildeten. Das II. Bataillon wurde aufgestellt aus der 11. Kompanie des Grenadier-Regiments „König Friedrich der Große“ (3. Ostpreußisches) Nr. 4 in Ortelsburg, der 6. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 128 in Danzig, der 11. Kompanie das Infanterie-Regiments „Graf Dönhoff“ (7. Ostpreußisches) Nr. 44 in Osterode, und der 7. Kompanie des 8. Ostpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 45 in Lyck. Die 10. Kompanie des Infanterie-Regiments „von Boyen“ (5. Ostpreußisches) Nr. 41 in Königsberg, die 10. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 130 in Metz, die 3. Kompanie des Grenadier-Regiments „König Friedrich Wilhelm I.“ (2. Ostpreußisches) Nr. 3 in Gumbinnen und die 12. Kompanie des 4. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 67 in Metz, bildeten das III. Bataillon.

Die Garnison war in Diedenhofen.

Durch A.K.O. vom 11. August 1893 wurde beim Regiment als IV. Bataillon ein sogenanntes Halbbataillon mit zwei Kompanien aufgestellt, das acht Offiziere und 193 Mann umfasste. Da diese Aufstellung sich nicht bewährte, wurden alle IV. Bataillone der Infanterieregimenter abgegeben und dienten zur Aufstellung neuer Regimenter. Das Halbbataillon des Regiments bildete mit dem Infanterie-Regiment Nr. 145 zum 1. April 1897 das II. Bataillon des neuerrichteten Infanterie-Regiments Nr. 174.

Ab 1890 bildete das Regiment, gemeinsam mit dem Infanterie-Regiment Nr. 145 (ab 1902: Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothringisches) Nr. 145), die 68. Infanterie-Brigade innerhalb der 34. Division, die dem XVI. Armee-Korps unterstellt war.

Aus Anlass des 43. Geburtstag Kaiser Wilhelms II. erhielt das Regiment am 27. Januar 1902 die landsmannschaftliche Bezeichnung „Lothringisches“ und führte ab diesem Zeitpunkt den Namen 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135.[1]

Bis zum Jahr 1912 stellte es eine Maschinengewehr-Kompanie auf, wechselte die Unterstellung und bildete mit dem 5. Lothringischen Infanterie-Regiment Nr. 144 die 67. Infanterie-Brigade, die der 33. Division unterstellt war.

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte das Regiment am 2. August 1914 mobil und nahm im Verbund mit der 5. Armee ab dem 18. August 1914 an den Kämpfen an der Westfront teil.

Im Rahmen der 33. Division:

1914

22. bis 27. August – Schlacht bei Longwy-Longuyon und am Othain-Abschnitt

28. August bis 1. September – Schlacht um die Maasübergänge

2. bis 3. September – Schlacht bei Varennes-Montfaucon

4. bis 5. September – Verfolgung westlich Verdun und durch die Argonnen

6. bis 12. September – Schlacht bei Vaubecourt-Fleury

17. bis 24. September – Schlacht bei Varennes

ab 25. September – Kampf im Argonner Wald

1915

1. Januar bis 31. Dezember – Kampf im Argonner Wald

1916

bis 8. August – Kampf im Argonner Wald

8. August bis 9. September – Schlacht bei Verdun

9. September bis 17. Oktober – Stellungskämpfe vor Verdun

18. Oktober bis 30. November – Kampf im Argonner Wald

ab 1. Dezember – Stellungskämpfe an der Somme

1917

bis 31. Januar – Stellungskämpfe an der Somme

3. Februar bis 30. April – Stellungskämpfe in den Argonnen

4. bis 27. Mai – Doppelschlacht Aisne-Champagne

3. Juni bis 6. Oktober – Stellungskämpfe in den Argonnen

6. Oktober bis 31. Dezember – Stellungskämpfe in der Champagne

1918

1. bis 7. Januar – Stellungskämpfe in der Champagne

8. Januar bis 12. März – Reserve der OHL

12. bis 20. März – Ruhezeit hinter der 18. Armee

21. März bis 6. April – Große Schlacht in Frankreich

7. bis 22. April – Kämpfe an der Avre und bei Montdidier und Noyon

23. April bis 26. Mai – Stellungskämpfe nördlich der Ailette

27. Mai bis 13. Juni – Schlacht bei Soissons und Reims

14. Juni bis 4. Juli – Stellungskämpfe zwischen Oise, Aisne und Marne

5. bis 14. Juli – Reserve der OHL

15. bis 17. Juli – Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne

18. bis 25. Juli – Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims

26. Juli bis 3. August – Bewegliche Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle

3. August bis 25. September – Stellungskämpfe vor Verdun

26. September bis 11. November – Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas

ab 12. November – Räumung des besetzten Gebietes und Marsch in die Heimat

Verbleib

Da nach Kriegsende die Garnison in Diedenhofen aufgrund der Bedingungen des Waffenstillstands nicht mehr zu erreichen war, zogen die Reste des Regiments nach Deutschland. Der Verband wurde vom 3. bis 10. Januar 1919 in Bernburg (Saale) demobilisiert und schließlich aufgelöst.

Teile schlossen sich im Januar 1919 dem III. Bataillon im Freiwilligen-Infanterie-Regiment 166 an. Dieses wurde im Juni 1919 als III. Bataillon des Reichswehr-Schützen-Regiments 50 in die Vorläufige Reichswehr übernommen.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 13. Kompanie des 17. Infanterie-Regiments in Braunschweig.


Text: Wikipedia

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