Saarlandmuseum

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Das Saarlandmuseum (Eigenschreibweise Saarland.Museum) ist ein Museum in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken, das von der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz getragen wird. Es hat zurzeit drei Standorte mit jeweils verschiedenen Schwerpunkten.


Leitung

Rudolf Bornschein war erster Direktor der Modernen Galerie des Saarlandmuseums. Ihm ist der Aufbau einer Sammlung expressionistischer Kunst zu verdanken. Sein Nachfolger war Georg W. Költzsch dessen Engagement für das Informel die Sammlung in diese Richtung besonders prägte. Ihm folgte Ernst G. Güse der bedeutende Ausstellungen zu den Werken von Jean Dubuffet, Giorgio Morandi und Arnulf Rainer zeigte und den bisherigen hohen Rang des Museums und seiner Sammlungen unterstrich.

Der Direktor Ralph Melcher wurde im Oktober 2011 wegen grober Pflichtverletzung fristlos entlassen, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder in die Wege geleitet hatte. Kommissarischer Direktor des Museums war von Mai 2011 bis April 2013 der Kunsthistoriker und Generaldirektor des Weltkulturerbes Alte Völklinger Hütte Meinrad Maria Grewenig. Seit Dezember 2013 ist Roland Mönig Direktor.


Museum in der Schlosskirche

Das in der Saarbrücker Schlosskirche untergebrachte Museum zeigt sakrale Kunst vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Beachtenswert sind auch die barocken Fürstengräber und die farbenprächtigen Fenster von Georg Meistermann. Die Schlosskirche wurde 2004 modernisiert und mit einem neuen gläsernen Erschließungstrakt, der an der Südseite des Chores angebracht ist, mit der „Alten Sammlung“ im Kreisständehaus verbunden. Weiterhin nutzt die Hochschule für Musik Saar die Räumlichkeiten der Schlosskirche als ständige Spielstätte für musikalische Aufführungen. Im Kirchenschiff der Schlosskirche werden seit 2012 auch zeitgenössische Kunstausstellungen durchgeführt. So etwa von Roland Fischer und Eberhard Bosslet


Alte Sammlung

Die Alte Sammlung ist im Kreisständehaus neben dem Saarbrücker Schloss untergebracht und konzentriert sich auf Künstler des 16. bis 19. Jahrhunderts. Darunter sind niederländische Maler wie Abraham Mignon, Joos de Momper, Gillis van Coninxloo oder Johann Boumann mit Landschaftsbildern und Stillleben aus dem 16. und 17. Jahrhundert vertreten. Daneben sind aber auch regionale Künstler wie Johann Christian von Mannlich zu sehen. Die Sammlung ist thematisch nach verschiedenen Richtungen der Malerei gegliedert. Eine Präsentation von Silber- und Porzellanobjekten, Münzen, Miniaturen und Möbel ergänzen die Sammlung.


Moderne Galerie

Die Moderne Galerie befindet sich in einem 1979 fertiggestellten Bau, der aus drei miteinander verbundenen Pavillons besteht, am Ufer der Saar neben dem Saarländischen Staatstheater. Entworfen und realisiert wurde der Komplex von dem saarländischen Architekten Hanns Schönecker. Ausstellungsschwerpunkt ist die Kunst des 19. Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart. In einem Ausstellungspavillon finden regelmäßig Wechselausstellungen mit moderner und zeitgenössischer Kunst statt. Ein anderer Pavillon beherbergt die „Ständige Sammlung“, die in Auswahl einen repräsentativen Überblick über die Eigenbestände des Museums gibt. Die umfangreiche Grafische Sammlung besitzt rund 18.000 Arbeiten auf Papier. Zu den bedeutendsten Werkgruppen zählen Handzeichnungen und Druckgrafiken der Berliner Secession, des Expressionismus und der informellen Kunst. Zum Bestand gehört auch eine Sammlung mit Fotografien, die durch den Nachlass von Monika von Boch, einer Schülerin von Otto Steinert, ihr Profil erhält. Weiterhin besitzt das Saarlandmuseum eine umfangreiche Sammlung mit Werken des Künstlers Alexander Archipenko.

Die Moderne Galerie war vom Februar 2011 bis Mai 2012 geschlossen, weil das Gebäude saniert werden sollte. Aus Kostengründen hat man die Sanierung verschoben. Statt dessen wurde das gesamte Museum der zeitgenössischen Kunst geöffnet und Ausstellungen mit nationalen und internationalen Künstlern realisiert. Zusätzlich war einen Erweiterungsbau, der Vierte Pavillon, geplant. Dieser ist in der Öffentlichkeit höchst umstritten. In der Planungsphase hat sich eine Bürgerinitiative massiv gegen den Bau gewehrt, für den nach deren Auffassung, neben architekturästhetischer Kritik, eine der in der Stadtmitte Saarbrückens raren Grünflächen irreversibel geopfert werde. Der Anbau hält die Politik in der Landeshauptstadt und im gesamten Saarland in Atem, weil dessen Kosten aufgrund offensichtlicher Fehlkalkulation übermäßig gestiegen sind. Zudem sind durch den Landesrechnungshof des Saarlandes Unregelmäßigkeiten beim Vergabeverfahren gerügt worden.



Text: Wikipedia

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