Rummelsburg (Pommern)

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Miastko (deutsch Rummelsburg in Pommern oder Rummelsburg i. Pom.) ist eine Stadt im Powiat Bytowski in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde und hat etwa 10.600 Einwohner.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Rummelsburg.

Geschichte

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit siedelten Menschen auf dem Gebiet des späteren Rummelsburg/ Miastko. Es wurden Steinbeile aus der Steinzeit, Steinkistengräber mit Gesichtsmasken aus der Bronzezeit sowie ein umfangreicher Münzfund (arabische und germanische Münzen) aus der slawischen Phase zu Tage gefördert.

Die erste Erwähnung des Dorfes Rummelsburg im Herzogtum Pommern stammt aus dem Jahre 1478, schon zu dieser Zeit war es im Besitz der Familie von Massow. In der Lehnsurkunde Herzog Bogislaws X. an dessen Marschall Ewald von Massow auf Woblanse von 1506 wurde der Ort als ein Städtchen bezeichnet. Tatsächlich befand sich Rummelsburg unter einer absolutistischen Herrschaft der Massows.

Als 1590 der Pfarrer wegen Gottlosigkeit seines Amtes enthoben wurde, rügte der Visitator gleichfalls u. a. den ruinösen Zustand der Kirche und die Allmacht der Massows, die alle 13 Kirchpatrone stellten. Auch die Ernennung des Richtvogts und von Ratsherren maßten sich die Adligen an.

1616 kam es deshalb zum Aufstand der Rummelsburger Bürger, die 1617 durch das Hofgericht Stettin das Stadtrecht zuerkannt bekamen. Doch änderte auch der Richterspruch nichts an den tatsächlichen Verhältnissen, weil die Massows der Bürgerschaft auch weiterhin jegliche Rechte verweigerten. Die Unruhen in der Stadt zogen sich noch bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges hin. 1628 wurde Rummelsburg beim Abzug der kaiserlichen Truppen, die sich dort ein Jahr lang festgesetzt hatten, niedergebrannt.

1637 kam Rummelsburg zu Schweden und seit 1657 wurde es Teil von Brandenburg. Nach Beendigung der Kriegshandlungen erfolgte der Wiederaufbau. Während des Schwedisch-Polnischen Krieges fielen die Polen in die Stadt ein und plünderten und brandschatzten sie. 1670 musste die Ruine der Kirche abgerissen werden, 1719 brannte Rummelsburg vollständig nieder.

Unter Friedrich Wilhelm I. wurde Rummelsburg 1721 Garnisonsstadt, im gleichen Jahr setzte der Soldatenkönig persönlich das lübische Stadtrecht durch.

Zur Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Rummelsburg zu einer Tuchmacherstadt und 100 Jahre später begann die Industrialisierung. 1840 nahm die erste Dampfspinnerei den Betrieb auf und von 1849 bis 1876 bestand eine Webmeisterschule. Im Jahre 1878 wurde eine Eisenbahnverbindung hergestellt.

Von 1816 bis 1945 war die Stadt Sitz des Landkreises Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.

Zur Stadt Rummelsburg gehörten um 1930 neben Rummelsburg selbst die Wohnplätze Bahnhof Rummelsburg i. Pom., Bergschloßbrauerei, Biallen, Bütschen, Chausseehaus, Dickebach, Ernsthof, Forsthaus Rummelsburg i. Pom., Geißmühle, Gewerksspinnerei, Götzenberg, Hansberg, Hopfenbruch, Horstfelde, Hälfte, Jakobstal, Karlstal, Karlswerk, Klarashöhe, Knüppelbruch, Lepzin, Löpershof, Propsthof, Schützenhaus, Siedlung am Loddermoor, Stadtziegelei, Stüdnitzsche Walkmühle, Vangerinenhof und Wildberg.[2] Ferner wurde zum 1. April 1938 die bisherige Landgemeinde Hanswalde nach Rummelsburg eingemeindet.[3]

Bis 1945 produzierten vier Tuchfabriken in der Stadt, außerdem waren noch holzverarbeitende Betriebe ansässig.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs fanden im Frühjahr 1945 in Rummelsburg heftige Kämpfe statt, ehe die Stadt am 2. März 1945 von der Roten Armee erobert wurde. Die Stadt wurde dabei zu 45 % zerstört. Kurz nach der sowjetischen Besetzung wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Unter der polnischen Verwaltung wurde bereits am 14. März 1945 das neue Kreisgebiet (Powiat) eröffnet.

Es begann nun die Zuwanderung polnischer und ukrainischer Migranten, zunächst überwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, wo sie polnischen bzw. ukrainischen Minderheiten angehört hatten.

In der darauf folgenden Zeit wurden die in Rummelsburg verbliebenen deutschen Einwohner vertrieben. Während eines Transports am 3./4. Januar 1947 von rund 2500 Personen aus Rummelsburg und aus dem Kreisgebiet zum Zwischenlager Stettin-Frauendorf kamen 28 Flüchtlinge durch Unterkühlung ums Leben.[4] Unter polnischer Verwaltung wurde die Stadt in Miastko umbenannt.

Infolge zweier Verwaltungsreformen 1946 und 1950 kam Miastko erst in die Woiwodschaft Stettin, dann Woiwodschaft Koszalin.

Zwischen 1945 und 1955 wüteten sieben große Brände, die umfangreiche Teile der Stadt zerstörten.

1963 wurde die Handschuh- und Lederbekleidungsfabrik (Fabryka Rękawiczek i Odzieży Skórzanej) eröffnet, die für viele Jahre Stolz und wichtigster Wirtschaftsfaktor der Stadt werden sollte. Die nächste Reform des Jahres 1975 brachte Miastko zur Woiwodschaft Słupsk (Stolp). Die Verwaltungsreform von 1999 machte Miastko zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) im Powiat Bytowski (Bütow).

2000 ging die Gmina Miastko eine Städtepartnerschaft mit Bad Fallingbostel ein. Es gibt auch eine Partnerschaft mit dem französischen Périers. Zudem ist Miastko Mitglied im Partnerschaftsbund der Euroregion Pomerania.[5]



Text: Wikipedia

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