Rann an der Save

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Brežice (deutsch Rann an der Save) ist eine Stadt und eine Gemeinde im Landschaftsbezirk Posavje (Spodnjeposavska; Untersavetal) in Slowenien, nahe der Grenze zu Kroatien. Der Ort gehörte zur historischen Region Untersteiermark.

Bei Brežice mündet die Krka (Gurk) und das Grenzflüsschen Sotla (Sattelbach) in die Save.

Seit Beginn der 1990er Jahre dient Brežice als ausgezeichneter Erholungsort mit vielfältigem Sportangebot als Haupttrainingsort für die Kroatische Fußballnationalmannschaft.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Rann.

Deutscher Schulverein

Sonstige

Geschichte

1028 erfolgte eine Schenkung Kaiser Konrads II. an Graf Wilhelm von der Sann, Ehemann der Hemma von Gurk 30 Königshufen bei Kozje/Drachenburg sowie 30 Königshufen zwischen Save und Sann, Sotla und Neiring/Mirna. Nach dem Tod ihres Mannes 1036 und ihrer Kinder gründete Hemma 1043 in Gurk ein Nonnenkloster, das 1072 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg in ein Eigenbistum umgewandelt wurde. Gräfin Hemma übereignete dem Salzburger Erzbischof Balduin (1041–1060) ihre Güter an der Save. Daraus ging das geschlossene Salzburger Territorium mit den Herrschaften Rann/Brežice, Lichtenwald/Sevnica, Reichenburg/Brestanica, Pischätz/Pišece und Reichenstein/Raštanj hervor.

Seit 1220 ist in Rann/Brežice eine Münzstätte nachweisbar. Rann wird 1314 noch als Markt bezeichnet, 1322 erstmals als Stadt mit Gericht und Maut. 1353 verlieh Erzbischof Ortolf von Weißeneck (1343–1365) Rann eine Ordnung, welche die Rechte der Bürger und das Gerichtswesen regelte.

Um 1475 wurde ein steirisches Heer bei Rann von den Türken geschlagen. 1479 wurde Rann von dem mit dem Salzburger Erzbischof Bernhard von Rohr (1466–1481/1487) verbündeten Ungarn-König Matthias Corvinus besetzt. 1480 konnte Georg von Schaunberg bei Rann den Türken Lager, Beute und Gefangene abnehmen und sie aus dem Lande verjagen. 1490 gelang es König Maximilian I. nach dem Tod von Matthias Corvinus den Ungarn Rann (und die übrigen Salzburger Besitzungen in der Steiermark) zu entreißen. Während nach längeren Verhandlungen Maximilian die meisten Güter dem Erzstift zurückstellte, behielt er Rann (und Pettau) in habsburgischem Besitz.

1496/1515 war Rann Schauplatz von Aufständen von Zehntausenden windischer Bauern, die ihre alten Rechte (stara pravda) einforderten. Der steirische Landeshauptmann Siegmund von Dietrichstein konnte Rann zurückerobern. 1573 wurde Rann wieder von aufständischen Bauern eingenommen („Bauernkönig“ Matija Gubec und „Bauernkaiser“ Elia Gregorič), doch von den regulären Truppen wieder entsetzt.

Im 16. Jahrhundert hatte Rann als steirischer Grenzort wiederholt auch unter Türkenangriffen zu leiden. 1660 wurde in Rann ein Franziskanerkloster gestiftet. 1694 kaufte Ignaz Maria Graf Attems die Herrschaft Rann/Brežice.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Rann eine deutschsprachige Stadt mit einem slowenischen Umland. Bei der Volkszählung 1900 gaben von den 1164 Einwohnern 723 Deutsch und 391 Slowenisch als Umgangssprache an.[1]

Rann gehörte bis 1918 zum Herzogtum Steiermark in Österreich-Ungarn und wurde dann mit der Untersteiermark dem neuen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Königreich Jugoslawien) zugeschlagen. Im Zweiten Weltkrieg lag Rann von 1941 bis 8. Mai 1945 in der besonderen Verwaltungseinheit CdZ-Gebiet Untersteiermark, die später dem Deutschen Reich angegliedert werden sollte. Dann kam es wieder zu Jugoslawien.

Massengrab Mostec

Im Herbst 2010 wurde in einem ehemaligen Panzergraben beim Dorf Mostec (dt. Brückel am Gurk) nahe Brežice ein Massengrab aus der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden.[2] Der Vorsitzende der slowenischen Regierungskommission für Massengräber der Nachkriegszeit, Jože Dežman, vermutet hier etwa 2000 bis 3000 Tote, darunter deutsche Soldaten bzw. volksdeutsche Angehörige der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, möglicherweise aber auch Volksdeutsche aus der Region, die hier zwischen Mai und Oktober 1945 nach ihrer Gefangennahme von Partisanen getötet wurden.[3] Marko Štrovs, Chef der slowenischen Behörde für Massengräber, sprach nach zweiwöchigen Sondierungen gar von möglicherweise 10.000 Skeletten. Das Massengrab von Brežice sei somit das größte in Slowenien.[4] Unter den Opfern vermutet er überwiegend kroatische Flüchtlinge. Aus den gefundenen Zahnprothesen wird geschlossen, dass viele ältere Personen darunter waren. Anwohner berichten davon, dass auch Bürger von Brežice getötet worden seien.[5]

Flüchtlingskrise 2015

Im Zuge der Flüchtlingskrise in Europa 2015 geriet der Grenzort Brežice wegen des Grenzübergangs Harmica und des kurzfristig dort eingerichteten Flüchtlingslagers in den Blickpunkt der überregionalen Öffentlichkeit.[6] Dabei wurde auch von Menschenrechtsverletzungen berichtet.[7]


Text: Wikipedia

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