Kurfürstendamm 26 (Berlin)

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Pension Stern

In der früheren "Pension Stern" welche sich hier befand, war der Historiker Wilhelm Herzog Dauermieter. Zu Besuch kam auch Heinrich Mann, mit dem er befreundet war.

Wilhelm Herzog (* 12. Januar 1884 in Berlin; † 18. April 1960 in München)

Leben und Wirken


Herzog studierte Nationalökonomie, Kunstgeschichte und Germanistik an der Berliner Humboldt-Universität. Nach frühen Werken über Lichtenberg (1905) und Kleist (1907) war er Autor der Zeitschrift März sowie 1910/1911 Herausgeber der Zeitschrift PAN. 1914/1915 publizierte er zunächst bis zur erzwungenen, „weltkriegsbedingten“ Einstellung das für den Weltfrieden kämpfende journalistische Magazin Das Forum. Erst 1918 konnte er die Zeitschrift fortführen. Sie erschien bis 1929 in neun Jahrgängen. 1918/1919 war Herzog Herausgeber der Tageszeitung Die Republik und trat der USPD bei, mit deren linkem Flügel er sich Ende 1920 der KPD anschloss, welcher er bis zu seinem Parteiausschluss 1928 (er hatte Willi Münzenberg als „roten Hugenberg“ bezeichnet) angehörte.

Gemeinsam mit Hans José Rehfisch war er Autor des Theaterstücks Die Affäre Dreyfus, das 1929 unter dem Pseudonym René Kestner an der Berliner Volksbühne uraufgeführt wurde und 1931 in Paris zur Aufführung kommen sollte. Die Action Française organisierte jedoch Krawalle, so dass das Stück nach einer Aufführung abgesetzt wurde. Zwischen 1929 und 1933 schrieb er Die Dreyfus-Affäre (zusammen mit Rehfisch), Der Kampf einer Republik, Panama. Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 emigrierte Herzog zunächst in die Schweiz, wo er sich bereits seit Zunehmen der antisemitischen Übergriffe Ende der 1920er Jahre vornehmlich aufgehalten hatte, sowie kurze Zeit später nach Frankreich. Auch im Ausland war er der Verfolgung durch die Behörden ausgesetzt; so konnte ihn seine Emigration nicht vor mehrfacher Internierung (1939–1941 in Frankreich sowie nach seiner Flucht in die USA von 1941 bis 1945 auf Trinidad). Erst kurz nach Kriegsende durfte er endlich in die USA einreisen. 1947 kehrte er in die Schweiz zurück, ab 1952 lebte er in München, wo er 1960 verstarb.

Von 1915 bis 1921 war Wilhelm Herzog mit der Filmschauspielerin Erna Morena verheiratet, mit der er eine Tochter hatte. Sein Hauptwerk, geistiges Erbe der Encyclopédie von Denis Diderot, sind vier unscheinbare Bände Große Gestalten der Geschichte. Nur wenige der beschriebenen Persönlichkeiten sind heute noch in aller Munde, die meisten waren schon zur Entstehungszeit des Werkes weitgehend vergessen.


Text: Wikipedia

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Filmbühne Wien

Die Filmbühne Wien (1913–1924 Union Theater Kurfürstendamm / Union Palast Kurfürstendamm, 1924–1945 Ufa-Theater Kurfürstendamm) war ein Filmtheater im Haus Wien am Kurfürstendamm 26 in Berlin.

Geschichte

Das Haus wurde zwischen 1912 und 1913 als Union-Palast im Stil des Wilhelminischen Klassizismus erbaut und zählte zu den ersten reinen Lichtspieltheatern Berlins. Die Architekten Nentwich & Simon entwarfen eine tempelartige Fassade mit ionischen Säulen und Giebel. Eröffnet wurde das Filmtheater mit Max Reinhardts Stummfilm Insel der Seligen.

Außer dem Kinosaal mit 850 Plätzen beherbergte das Gebäude das neue Café des Westens, das als Konzert-Café betrieben wurde. Seit 1924 gehörte das Kino zur UFA und war Aufführungsort zahlreicher Filmpremieren. Im Jahr 1945 erfolgte die Umbenennung in Filmbühne Wien. Ein erster Umbau folgte 1953 bei dem der repräsentative Eingang Ladengeschäften weichen musste. Nach Heinz Riechs Übernahme der Ufa-Kinos im Jahr 1972 wurden Ende der 1970er-Jahre durch Abtrennung ehemaliger Logen und Ausnutzung des ehemals großzügigen Foyers 7 dem großen Saal Schachtelkinos hinzugefügt. Das Kino besaß Berlins erste Cinemascope-Leinwand und gehörte zeitweise zu den Spielorten der Berlinale.

Im Jahr 2000 wurde das Kino wegen Besuchermangels geschlossen. Das als Baudenkmal geschützte Haus sollte danach zu einem Geschäftshaus umgebaut werden. Seit 2004 ruhten jedoch die Umbauarbeiten. Seitdem wurde das Gebäude für kurze Zeit als Ausweichquartier eines Kaufhauses sowie 2007 und 2008 für Dalí-Ausstellungen des Kunstsammlers Carsten Kollmeier genutzt. Wegen der nicht behobenen Baumängel stand das Gebäude in der Folgezeit weiterhin leer. Seit 2011 wurde das Haus zu einem Standort eines Apple Stores umgebaut, der am 3. Mai 2013 offiziell eröffnet wurde.


Text: Wikipedia

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