Kaltensundheim
Kaltensundheim (Rhöner Platt: Soinde) ist ein Ortsteil der Stadt Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.
Siegelmarken
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals urkundlich am 23. Dezember 795 erwähnt[2], im Mittelalter wurde es als „Kaldin Sundheim“ bezeichnet.[3] Die romanische Kirchenburg wurde 1495 auf der höchsten Erhebung im Ort gebaut.[4]
Kaltensundheim befand sich in einer Grenzregion des Ostfrankenreiches, die militärisch durch einen Markgrafen verwaltet wurde, dessen Burg befand sich wohl oberhalb Neidhartshausen. Der Verwaltungsmittelpunkt der Cent befand sich in Kaltensundheim. Die Grafen von Nithardishusen waren vermutlich mit den Grafen von Henneberg verwandt, die nach ihrem Aussterben im 13. Jahrhundert den Grundbesitz erbten.
Im 14. Jahrhundert war das Henneberger Grafengeschlecht in mehrere Seitenlinien aufgeteilt, und ein Graf Berthold von Henneberg-Schleusingen erwarb von seinen Vettern die Cent Kaltensundheim mit Reichenhausen, Erbenhausen, Oberweid und Unterweid, Kaltenwestheim sowie Kaltennordheim. Zwischen 1445 und 1475 regierte der streitsüchtige Graf Heinrich XI. (VIII.) von Henneberg-Schleusingen (* 1422; † 1475) (der Unruhige) über das Amt Kaltennordheim, zu dem auch der Ort gehörte. Seine Regentschaft war von zahlreichen Fehden und Konflikten mit den Nachbarherrschaften geprägt.
Mit dem Tod des Grafen Ernst von Henneberg im Jahr 1583 erlosch das einst mächtige Henneberger Grafenhaus, ein Erbvertrag regelte die Erbfolge der einzelnen Landesteile. Die Cent Kaltensundheim fiel an das Herzogtum Sachsen (1547–1572) (Ernestiner). Die neuen Landesherren hoben 1601 die bestehenden Centbezirke auf und veranlassten die Einrichtung eines Amtsgerichts im benachbarten Kaltennordheim. 1615 ist für Kaltennordheim ein besonderes Zentgrafenamt von dem von Kaltensundheim abgezweigt worden. Die bei Kaltensundheim verbliebenen Orte bildeten nun einen Gerichtssprengel, den man das „lichtenbergsche Hintergericht“ nannte. Zu demselben gehörten die Ortschaften: Kaltensundheim, Wohlmuthhausen, Gerthausen, Schafhausen sowie die 2 Rittergüter Ober- und Unterweimarschmiede und der Hof Gereuth. Seit 1660 gehörte der Ort zu Sachsen-Weimar. Er kam 1672 zu Sachsen-Eisenach und 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach. 1816 wurde das Hintergericht mit Kaltensundheim von dem Justizamt Ostheim (Lichtenberg) wieder weggenommen und zum Justizamt Kaltennordheim geschlagen.[5]
1920 kam Kaltensundheim zum Land Thüringen, später zur DDR. In dieser lag das Dorf nahe der innerdeutschen Grenze.
Am 1. Januar 2019 wurde Kaltensundheim in die Stadt Kaltennordheim eingemeindet.[6]
Text: Wikipedia
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