Flugplatz Brandenburg-Briest
Der Sonderlandeplatz Brandenburg-Briest lag etwa 65 km westlich vom Stadtzentrum Berlins und gehörte zur Stadt Brandenburg an der Havel sowie teilweise zum Ortsteil Briest der Stadt Havelsee. Er befand sich direkt an der Havel, verfügte über eine 1499 m lange Betonbahn und war zugelassen für ein maximales Abfluggewicht von 14.000 kg sowie ausschließlich für Sichtanflüge (VFR).
Eröffnet wurde der Flugplatz 1914, er diente im Zweiten Weltkrieg als Stützpunkt für Entwicklung und Forschung in den ansässigen Arado-Werken und außerdem zur Erprobung von Neuentwicklungen. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er für die Verteidigung Berlins genutzt.
Nach dem Krieg wurde der Flugplatz als Stützpunkt der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) und der NVA benutzt. Dort waren die Hubschrauberausbildungsstaffel HAS 35 (später HAG - Hubschrauberausbildungsgeschwader 35) und das Transporthubschraubergeschwader THG 34 "Werner Seelenbinder" mit Mil Mi-8 stationiert. Zeitweise auch das KHG 64 (ehemalige 4. Staffel des THG), Kampfhubschraubergeschwader 64 (später KHG 67) mit Mil Mi-8 TB und Mil Mi-24. Es wurde Ende 1982 nach Cottbus verlegt.
Nach Auflösung der NVA wurde der Flugplatz zeitweise durch Teile des Lufttransportgeschwaders 65 der Luftwaffe weiter genutzt.
Nach erfolgter Umwidmung für den zivilen Luftverkehr blieb der Sonderlandeplatz EDUB bis 2009 in Betrieb.
Der Pachtvertrag der "Flugplatz Brandenburg-Briest Verwaltungs GmbH" als Nutzerin des Sonderlandeplatzes mit der Grundstückseigentümerin "Bundesanstalt für Immobilienaufgaben" (Bima) lief Ende Juli 2009 aus. Die Grundstückseigentümerin beantragte den Entzug der luftfahrtrechtlichen Genehmigung für den Sonderlandeplatz (Entwidmung) und den damit verbundenen Verlust der flugtechnischen Zulassung des 400 ha großen Areals, um einen Solarenergie-Produzenten ansiedeln zu können.
Hansa-Brandenburg
Die Hansa und Brandenburgischen Flugzeugwerke GmbH, abgekürzt Hansa-Brandenburg oder auch HB, waren ein bedeutender Flugzeughersteller für die deutschen und österreichischen Streitkräfte im Ersten Weltkrieg und während dieser Zeit die Wirkungsstätte des bedeutenden Flugzeugkonstrukteurs Ernst Heinkel.
Der bekannte Flugpionier Igo Etrich, der sich durch den Bau der Etrich Taube einen Namen gemacht hatte, gründete 1914 in Briest an der Havel die Brandenburgischen Flugzeugwerke, die unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkrieges mit dem Hamburger Flugzeughersteller Hansa in Hamburg-Fuhlsbüttel fusionierten. Nach dem Krieg musste Hansa-Brandenburg den Flugzeugbau aufgeben. Entwicklungen [Bearbeiten]
Während des Krieges bauten die Hansa und Brandenburgischen Flugzeugwerke unter der Leitung von Chefingenieur Ernst Heinkel eine große Zahl von eigenen Flugzeugen für die deutsche und die österreichisch-ungarischen Luftstreitkräfte, letztere zum Teil in Lizenzfertigung durch österreichisch-ungarische Flugzeugfirmen.
Daneben produzierte HB auch bei Hansa in Lizenz, z.B. den Großbomber Friedrichshafen G.III
Besonders bemerkenswert waren die Seekampfflugzeuge, die von deutschen und k.u.k.-Seefliegerstationen aus an Nordsee und Mittelmeer eingesetzt wurden.
Schulflugzeuge
1914: Hansa-Brandenburg D
1914: Hansa-Brandenburg FD
Unbewaffnete Aufklärer
1915: Hansa-Brandenburg LDD
1915: Hansa-Brandenburg DD
Bewaffnete Aufklärer
1916: Hansa-Brandenburg KDD
1916: Hansa-Brandenburg C.I
1917: Hansa-Brandenburg K
1917: Hansa-Brandenburg L15
Jagdflugzeuge
1915: Hansa-Brandenburg MLD
1916: Hansa-Brandenburg KF
1916: Hansa-Brandenburg KD (D.I)
1917: Hansa-Brandenburg L14
1917: Hansa-Brandenburg L16
Bomber
1915: Hansa-Brandenburg ZM – Prototypen ZM I und ZM II
1915: Hansa-Brandenburg GF (G.I)
1916: Hansa-Brandenburg GFK
Wasserflugzeuge
1914: Hansa-Brandenburg W
1915: Hansa-Brandenburg NW
1915/16: Hansa-Brandenburg LW
1916: Hansa-Brandenburg GNW
1916/17: Hansa-Brandenburg KW
1916: Hansa-Brandenburg KDW - Jagdeinsitzer
1916: Hansa-Brandenburg W.11
1916: Hansa-Brandenburg W.12
1916: Hansa-Brandenburg GW - Torpedoflugzeug
1916: Hansa-Brandenburg GDW - Torpedoflugzeug
1916: Hansa-Brandenburg W.16
1917/18: Hansa-Brandenburg W.19 - Seekampfflugzeug
1917: Hansa-Brandenburg W.25 - Seejagdeinsitzer
1917: Hansa-Brandenburg W.26 - Fernaufklärer
1917: Hansa-Brandenburg W.27 - Seekampfflugzeug
1918: Hansa-Brandenburg W.29 - Seekampfflugzeug
1918: Hansa-Brandenburg W.32 - Übungsflugzeug
1918: Hansa-Brandenburg W.33 - Seekampfflugzeug
1918: Hansa-Brandenburg W.34 - Seekampfflugzeug
Flugboote
1915: Hansa-Brandenburg FB
1916: Hansa-Brandenburg W.13
1917: Hansa-Brandenburg W.18
1917: Hansa-Brandenburg W.20 - Kleinflugboot
1917: Hansa-Brandenburg W.23
1916: Hansa-Brandenburg CC - Jagdeinsitzer
1918: Hansa-Brandenburg W.35
Text Flugplatz Brandenburg-Briest: Wikipedia
Bild: Wikipedia/karstenknuth
Liste der Autoren (Flugplatz Brandenburg-Briest)
Text Hansa-Brandenburg: Wikipedia
Liste der Autoren (Hansa-Brandenburg)
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