Berliner Schloss

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Reklamemarke Schloss Berlin
Propagandamarke Ansprache des Kaiser vom Schloß
Siegelmarke Schloss-Bau-Kommission
Siegelmarke Schloss-Garde-Compagnie
Ansichtskarte Straßenkämpfe 1919 vor dem Schloss
Ansichtskarte Schloss mit Neptunbrunnen
Ansichtskarte Schloss Berlin
Zeppelin über dem Stadtschloss

Das Berliner Schloss, seit dem 19. Jahrhundert auch Berliner Stadtschloss genannt, wurde 1442 als Residenzschloss der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg auf der Spreeinsel (im heutigen Ortsteil Mitte) erbaut. Ab 1702 wurde das Schloss als Residenz der Könige in bzw. von Preußen und der Deutschen Kaiser genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark beschädigt und 1950 abgerissen. Ab 1973 wurde an dessen Stelle der Palast der Republik der DDR erbaut, der wiederum nach der deutschen Wiedervereinigung ab 2006 abgerissen wurde. Seit 2013 wird das ehemalige Stadtschloss an ursprünglicher Stelle wieder aufgebaut und soll das Humboldt-Forum beherbergen.


Baugeschichte

Kurfürst Friedrich II., genannt „Eisenzahn“, hatte den Bau 1443 begründet und sich damit gegen den Protest der Stadtbürger im sogenannten „Berliner Unwillen“ durchgesetzt; die Bevölkerung büßte infolge ihrer Ablehnung des Schlossbaus viele ihrer politischen und ökonomischen Freiheiten ein. An der Stelle des späteren Schlüterhofes und des Hofes III stand zunächst eine Burg, die die auf der Spreeinsel kreuzenden Handelswege kontrollieren sollte. 1465 wurde die bedeutende spätgotische Erasmuskapelle eingebaut. Kurfürst Joachim II. ließ im 16. Jahrhundert die spätmittelalterliche Burg weitgehend abtragen und an ihrer Stelle durch die Baumeister Caspar Theiss und Kunz Buntschuh nach dem Vorbild des Schlosses in Torgau eine prachtvolle und bedeutsame Renaissance-Residenz errichten.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts veranlasste Kurfürst Johann Georg durch den Hofbaumeister Rochus Graf zu Lynar den Bau des Westflügels und Hofabschluss sowie die nördlich anschließende Hofapotheke. Kurfürst Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ließ das nach dem Dreißigjährigen Krieg ziemlich verfallene Schloss wieder herrichten. In der Spätzeit seiner Herrschaft entstanden bedeutende Innenräume wie die Kugelkammer oder die Braunschweigische Galerie. Letztere wurde in den durch Johann Arnold Nering ausgeführten Galerietrakt an der Spree eingebaut.

Unter Kurfürst Friedrich III. (ab 1701 König Friedrich I. in Preußen) kam es zum Ausbau des Schlosses zur Königsresidenz. Ab 1699 baute Andreas Schlüter das Schloss zu einem bedeutenden Profanbau des protestantischen Barocks aus. Die Repräsentations- und Privaträume des Schlosses wurden nach seinen Vorgaben mit Deckengemälden unter anderem des Hofmalers Augustin Terwesten geschmückt. Auf Wunsch des Königs sollte der Münzturm[Anm. 1] genannte Bau an der Nordwestecke des Schlosses, mit einem für 12.000 Gulden in Holland erworbenem Glockenspiel versehen, bis zu einer Höhe von 94 Meter aufgestockt werden. Dafür erwiesen sich aber die Fundamente des mittelalterlichen Baus als unzureichend, obwohl Schlüter mit damals neuartigen Eisenarmierungen sie zu verstärken versuchte. Schließlich musste der unfertige Turm aus statischen Gründen aufwendig abgetragen werden, und Schlüter wurde 1706 als Hofbaumeister unehrenhaft entlassen, blieb aber als Hofbildhauer im Amt. Schlüters Posten übernahm sein Konkurrent Johann Eosander von Göthe, der einen neuen Erweiterungsplan für das Schloss vorlegte. Der Plan sollte modifiziert ausgeführt werden, was nach dem Tod Friedrichs I. nur unzulänglich geschah: sein Nachfolger König Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, entließ aus Sparsamkeit und angesichts der ruinierten Staatsfinanzen die meisten Künstler und ließ das Schloss vom weniger bedeutenden Schüler Schlüters, Martin Heinrich Böhme, vollenden.

Danach folgten nur noch kleinere Änderungen am Außenbau. Eine Ausnahme bildet hier der Kuppelbau durch Friedrich August Stüler und Albert Dietrich Schadow in den Jahren 1845 bis 1853. Der Bau folgte einem durch Karl Friedrich Schinkel bearbeiteten Entwurf von Friedrich Wilhelm IV. Die von einem Kreuz bekrönte Kuppel über dem Eosanderportal beherbergte die Schlosskapelle, die im Januar 1854 geweiht wurde.

Um den Tambour der Kuppel herum lief ein Schriftband mit dem Text: „Es ist in keinem anderen Heil, es ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn der Name Jesu, zu Ehren des Vaters, dass im Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erden sind.“

Das Innere des Schlosses erfuhr bis zuletzt zahlreiche, zum Teil künstlerisch bedeutsame Veränderungen. Erwähnenswert sind die dekorativen Arbeiten von Andreas Schlüter, Carl von Gontard, Carl Gotthard Langhans, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff und Karl Friedrich Schinkel.


Politische Geschichte

Das Schloss war Schauplatz symbolträchtiger Ereignisse in der deutschen Geschichte. Auslöser der Märzrevolution in Preußen war eine friedliche Demonstration auf dem Schlossplatz am 18. März 1848. König Friedrich Wilhelm IV. hatte versucht, durch eine Rede vom Balkon über Portal I durch Zugeständnisse die Massen zu beruhigen, dann aber befohlen, den Platz zu räumen. Dabei entwickelte sich ein spontaner Barrikadenaufstand, der in die Revolution überging.

Bei Beginn des Ersten Weltkriegs hielt Kaiser Wilhelm II. vom Balkon über Portal IV am 31. Juli und 1. August 1914 zwei Balkonreden an zehntausende im Lustgarten versammelte Berliner. Sie sollten die Menschen auf den beginnenden Krieg einstimmen und die nationale Einheit beschwören. Später von Wilhelm auf Schallplatte gesprochen, fand die zweite große Verbreitung.

Am Anfang der Weimarer Republik stand ebenfalls ein Ereignis am Berliner Schloss. Nachdem am frühen Nachmittag des 9. November 1918 Philipp Scheidemann am Reichstagsgebäude die Abdankung Wilhelms II. bekanntgegeben und die Republik ausgerufen hatte, verließ die Schlosswache ihre Posten. Nur wenige Hofbeamte und die Kastellane blieben im Gebäude. Gegen 15.30 Uhr erschien der Spartakusbundführer Karl Liebknecht im Lustgarten und verkündete von einem Autodach aus den Anbruch einer „freien Republik Deutschland“. Anschließend begab er sich ins Schloss, um vom selben Balkon, der vier Jahre zuvor Wilhelm als Tribüne gedient hatte, die „freie sozialistische Republik Deutschland“ auszurufen. Inzwischen drangen zahlreiche Menschen in das unbewachte Schloss ein und begannen zu plündern. Die Ausrufung der Räterepublik blieb folgenlos, ging aber als symbolischer Akt in die Überlieferung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) ein, zu deren Gründern Liebknecht wenige Wochen später gehörte.

Vor der Sprengung des Schlosses im Jahr 1950 kamen auf Wunsch der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) Originalteile des Portals IV ins Depot. Sie wurden 1964 in die Gestaltung der Fassade des DDR-Staatsratsgebäudes an der Südseite des Schlossplatzes als „Karl-Liebknecht-Portal“ integriert. Es erinnert als Siegesmal über bürgerliche Formen der Republik in einer Mischung aus freier Adaption, kreativer Kopie und Zurschaustellung plastischer Originalteile an historische kommunistische Traditionen.

Durch das Inkrafttreten des Groß-Berlin-Gesetzes 1920 verlor das Schloss seinen Status als Gutsbezirk im Landkreis Niederbarnim (der allerdings in älteren Gemeindestatistiken noch nicht auftaucht) und wurde erst von da an Teil der Stadt Berlin.


Zerstörung

Während des Zweiten Weltkriegs brannte das Schloss bei dem schwersten Bombenangriff auf das Berliner Stadtzentrum am 3. Februar 1945 bis auf den Nordwestflügel aus. Das Feuer hatte nahezu alle Prunkräume im Nord- und Südflügel vernichtet. Weitere Schäden entstanden Ende April an der Schlossplatzfassade durch Artilleriebeschuss.

Erhalten blieben die Außenmauern mitsamt dem plastischen Schmuck, die tragenden Wände und größtenteils die Haupttreppenhäuser. Der gering beschädigte Flügel mit dem Weißen Saal diente weiterhin dem Kunstgewerbemuseum Berlin als Magazin und Verwaltungssitz. In anderen erhalten gebliebenen Teilen des Schlosses befanden sich Abteilungen des Landesdenkmalamtes und der vormals preußischen „Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“. Im unzerstörten Erdgeschoss des Schlossplatzflügels mit Schinkels Staatsratssaal hatte eine Baufirma ihren Sitz, die Sicherungs- und Bergungsarbeiten im Schloss und seiner Umgebung ausführte.

Der im Mai 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzte und von der KPD/SED dominierte Magistrat stimmte den vom Baustadtrat Hans Scharoun sofort beantragten Erhaltungsmaßnahmen nur widerwillig und teilweise zu, sodass weitere Schäden durch Witterungseinflüsse entstanden. Auch die Aufbauplanung des 1946 demokratisch gewählten Magistrats durch Karl Bonatz sah den Wiederaufbau des Schlosses vor. Im Weißen Saal fanden zwischen August 1946 und März 1948 vier Ausstellungen statt, die zahlreich besucht wurden.

Seit der Spaltung Berlins im Sommer und Herbst 1948 verhinderte der nun für das Schloss verantwortliche SED-geführte Ost-Berliner Magistrat nach und nach die weitere Benutzung sowie Sicherungsarbeiten und Beheizung. Die Volkspolizei kündigte im Oktober 1948 den im Schloss untergebrachten Institutionen die Räumung an. Nachdem ihre Proteste nichts bewirkt hatten, verlegten sie ihre Dienstsitze nach West-Berlin. Im März 1949 sperrte die Bauaufsichtsbehörde das Schloss, obwohl eine Sachverständigenkommission es für nicht einsturzgefährdet erklärt hatte.

Im Oktober 1949 zerstörten Sowjetsoldaten bei Dreharbeiten zum sowjetischen Film Die Schlacht um Berlin mehrere Skulpturen und noch erhaltene Ausstattungsstücke sowie hunderte Glasfenster des Schlosses.

Als die Berliner Öffentlichkeit im Winter 1948/1949 Anzeichen eines offenbar bevorstehende Abrisses des Schlosses wahrnahm, streute die SED-gesteuerte Presse zunächst im Februar 1950 Desinformationen aus. Während der Führungszirkel der SED den Wiederaufbau des Schlosses einhellig ablehnte, stellte er zunächst den amtlichen Wiederaufbauplan nicht in Frage und duldete interne Diskussionen des Kulturbundes über die Neugestaltung der Mitte Berlins.

Mit Gründung der DDR war die Zuständigkeit für den Wiederaufbau des Berliner Stadtzentrums an eine Abteilung des „Ministeriums für Aufbau“ übergegangen. Auf dem III. Parteitag der SED gab am 23. Juli 1950 Walter Ulbricht, der neue Generalsekretär des ZK der SED, den bevorstehenden Abriss des Schlosses bekannt. An der Stelle des Schlosses selbst, wie auch des Lustgartens, der Schlossfreiheit und des Schlossplatzes sollte ein Kundgebungsplatz entstehen, „auf dem der Kampfwille und Aufbauwille unseres Volkes Ausdruck finden können.“ Dies kündigte Ulbricht an, ohne dass zuvor Diskussionen oder Absprachen im Politbüro, im Ministerrat oder mit dem Oberbürgermeister stattgefunden hatten.

In den folgenden Wochen sollten Ulbrichts Ideen Gesetzesform erhalten. Der entsprechende Ministerratsbeschluss wurde Ende August 1950 veröffentlicht. Umgeben sollten den Kundgebungsplatz im Westen ein FIAPP-Denkmal an der Stelle des zu beseitigenden Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals, im Süden ein neues Opernhaus und im Osten eine Zuschauertribüne. Stehenbleiben sollten Altes Museum, Dom und Marstall. Auf der anderen Seite der Spree sollte sich hinter der Tribüne ein „repräsentatives Hochhaus“ erheben. Neben der Vernichtung des Schlosses sah der Plan auch die flächenhafte Abräumung der nur zum Teil zerstörten Mitte Alt-Berlins und des Nordens Alt-Köllns zugunsten einer zentralen Trasse von der Stalinallee über den Alexanderplatz zum Brandenburger Tor vor.

Führende Vertreter des Berliner Kulturlebens verwarfen auf einer Veranstaltung des Aufbauministeriums am 30. August 1950 einhellig den Plan und versuchten angesichts der für den 6. September vorgesehenen Abstimmung der Volkskammer eine öffentliche Diskussion in Gang zu bringen. Die verantwortlichen SED-Politiker gingen auf die zahlreichen, kunsthistorisch oder geschichtspolitisch begründeten Proteste, die sie in den folgenden Tagen aus ganz Deutschland erreichten, nicht ein oder führten Kostenargumente an. Beispielhaft war die Antwort, die Ulbricht einem protestierenden SED-Genossen erteilte. Dessen „Stellungnahme“ sei ihm „bereits aus Westberliner Zeitungen bekannt“, er empfehle ihm, „eine Protestbewegung gegen jene zu organisieren, die das Schloss durch ihren Bombenterror zerstört haben“ und kündigte an, dass „architektonisch wichtige Partien im Innern des Schlosses, soweit sie den amerikanischen Bombenterror überstanden haben“, in ein Museum überführt werden.

Am 7. September 1950, dem Tag nach dem Volkskammerbeschluss, begannen die abschnittsweisen Sprengungen des Schlosses. Von erfolglosen Protesten begleitet, endeten sie am 30. Dezember 1950 mit der Niederlegung des Eosanderportals. „Zerkleinerungssprengungen“ von Kapitellen, anderen größeren plastischen Teilen und von Kelleranlagen endeten im März 1951. Bis zur Feier am 1. Mai 1951 wurde der Platz abgeräumt, mit rotem Ziegelsplitt bedeckt und die Tribüne errichtet. Er erhielt den Namen Marx-Engels-Platz.

Ohne ausreichende Planung hatte ein „wissenschaftliches Aktiv“ etwa 2000 künstlerisch wertvolle plastische Arbeiten und Architekturteile geborgen und den Bau vor seiner Vernichtung in der Eile nur unsystematisch dokumentieren können. Dies war, wie die Zukunft erwies, zur Beruhigung der Öffentlichkeit geschehen. Die wissenschaftliche Bearbeitung der Dokumentation kam nicht zustande und die erhaltenen Teile verwahrlosten auf einem Lagerplatz, wo sich ihre Spur nach 1965 verlor. Lediglich die geborgene Fassade des Portals IV, des „Liebknechtportals“, ist 1963 als „wichtige Gedenkstätte der Arbeiterbewegung“ in das Staatsratsgebäude eingebaut worden.

Die Schuttmassen des gesprengten Schlosses gelangten auf Trümmerbahnen und Spreekähnen zu Trümmerbergen am Rand des Tierparks Friedrichsfelde und im Volkspark Friedrichshain, in ehemalige Kiesgruben auf dem Gelände des Stadtforsts Köpenick unweit des Seddinsees und auf ein Privatgrundstück in Berlin-Schmöckwitz.

Obwohl das SED-Organ Neues Deutschland den Abriss im August 1950 unter dem Motto „es soll uns nichts mehr an unrühmlich Vergangenes erinnern“ angekündigt hatte, unterblieb in der DDR eine offizielle Erörterung der historischen und kulturellen Bedeutung des Schlosses. Eine entsprechende Veröffentlichung mit Argumenten für den Abriss wurde 1952 zurückgezogen.

Die in den folgenden Jahren entstandenen Pläne zur Neugestaltung des Marx-Engels-Platzes blieben unausgeführt. Erst nach der Absetzung Ulbrichts veranlasste sein Nachfolger Erich Honecker 1971 als programmatische Geste die Errichtung des 1976 fertiggestellten Mehrzweckgebäudes Palast der Republik an der Stelle des Schlosses.


Künstlerische Bedeutung

Wenngleich das Berliner Schloss unvollendet im Sinne der Planungen Schlüters und Eosanders blieb, wo es als Teil einer zu errichtenden größeren städtebaulichen Anlage gedacht war, ergab sich mit den umliegenden Gebäuden in der Mitte Berlins ein repräsentatives städtebauliches Ensemble, zumal sich die Gebäude im direkten Umfeld des Schlosses hinsichtlich Größe, Proportion und Ausrichtung auf das Schloss als maßstabsgebendes Gebäude bezogen. Auch war das Schloss als bedeutsames Barockgebäude und größtes Bauwerk des Berliner Stadtzentrums der Endpunkt der Prachtstraße Unter den Linden; allerdings waren die Fassaden nicht auf Fernwirkung gestaltet. Die Westfassade wurde bis 1894 durch die Häuserzeile der Schloßfreiheit verdeckt. Ab 1894 wurde die Häuserzeile für den Bau des Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals abgerissen, wodurch der freie Blick auf die Westfassade und das Eosanderportal des Schlosses entstand.

Schlüters Entwurf blieb eher konservativ und wurde vom Alten Schloss bestimmt. Er war stark von Berninis Entwurf für den Louvre beeinflusst, erreichte aber durch Schlüters Motive und plastische Gestaltung eine „schwülstige Wirkung“.


Wiederaufbau zum Humboldt-Forum

Nach der deutschen Wiedervereinigung gab es eine neue Diskussion in Berlin, ob das Schloss wiedererrichtet werden sollte. Damit begann nicht nur eine bis heute andauernde öffentliche Debatte um den Schlossbau, sondern auch um den Umgang und das Selbstverständnis der Deutschen mit ihrem wiedervereinigten Staat und seiner Geschichte. Im Jahr 1991 wurde die Gesellschaft zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses e. V. gegründet, die sich im Jahre 2003 in Gesellschaft Berliner Schloss e. V. umbenannte. 1992 entstand der Förderverein Berliner Schloss e. V. um den Hamburger Kaufmann Wilhelm von Boddien und viele Multiplikatoren. Der Förderverein veranstaltete in den Jahren 1993/1994 für eineinhalb Jahre eine farbige Fassadeninstallation des Schlosses. Sie wurde gemalt von den Pariser Ateliers Catherine Feff und am originalen Standort im Maßstab 1:1 mit dem weltgrößten Raumgerüst aufgestellt. Die Installation war privat finanziert über Spenden und unter anderem gesponsert von Thyssen-Hünnebeck. Damit kehrte das Schloss als Modell an seinen Ort zurück und sollte den Berlinern sowie allen Besuchern der Stadt die Wirkung des Gebäudes bewusst machen und zugleich für seinen Wiederaufbau werben. Dies war das erste sichtbare, nachhaltig bis heute wirkende Zeichen für die Initiative eines Wiederaufbaus. Auf diese Weise geriet das Schloss auch verstärkt ins Medieninteresse.

Im Jahr 2001 gründete sich schließlich der gemeinnützige Verein Stadtschloss Berlin Initiative e. V. Der Verein setzt sich dafür ein, dass in der Innenstadt Berlins das neue Stadtschloss Berlin in Anlehnung an die historischen Abmessungen (äußere Kubatur) und mit Fassaden im barocken Stil unter Einbeziehung des Renaissanceflügels und des sogenannten Apothekerflügels ausschließlich unter Verwendung privaten Kapitals errichtet wird. Dabei ist zur Finanzierung auch eine kommerzielle Nutzung vorgesehen. Dieses Konzept wurde sowohl von der Bundesregierung als auch dem Berliner Senat abgelehnt, und es widerspricht dem Bundestagsbeschluss. Die Initiative setzt sich nunmehr für die Rekonstruktion des Rittersaals ein.


Architektur

Am 26. November 2007 startete der Architektenwettbewerb zum Neubau des Humboldt-Forums am Standort des früheren Berliner Stadtschlosses, dessen Außenbau laut Wettbewerbsbedingungen Repliken der Nord-, West-, und Südfassade des ehemaligen Stadtschlosses erhalten sollte. Außerdem sollten drei Seiten des Schlüterhofes rekonstruiert und eine Kuppel über dem Hauptportal errichtet werden. Der Gestaltung der Architekten überlassen war die Ostfassade, der Entwurf der Kuppel sowie – bis auf den Schlüterhof – das Innere des Humboldt-Forums. Am Wettbewerb nahmen 158 Architekturbüros teil, wobei die Wettbewerbsauflagen in Form der Repliken der Stadtschlossfassaden auf Kritik stießen und als hinderlich für kreative Entwürfe angesehen wurden.

Am 28. November 2008 gaben der Jury-Vorsitzende Vittorio Lampugnani und der damalige Bundesminister Wolfgang Tiefensee bekannt, dass aus den 30 Entwürfen, die die zweite Runde erreicht hatten, der Entwurf des italienischen Architekturbüros Francesco Stella mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert. Der Entwurf Stellas sieht neben den vorgeschriebenen Schlossfassaden eine Rekonstruktion der Stüler-Kuppel mit der Schlosskapelle vor. Die Ostfassade zur Spree hin soll ein zurückhaltender, durch eine Fuge vom historisierenden Neubau getrennter Block mit Loggien bilden, der keinen Bezug zum ehemaligen Renaissanceflügel des Schlosses hat. Der Entwurf von Franco Stella sieht weiterhin die Rekonstruktion der Fassaden im Eosanderhof vor:

„Die […] Bilder zeigen, dass Stella seine Agorabauten im Eosanderhof so anordnet, dass in seinem Entwurf sogar die historischen Fassaden dieses [Eosander-]Hofs wieder aufgenommen werden.“

Die Jury hat allerdings nur eine Empfehlung an den Bauträger Bundesrepublik Deutschland aussprechen können, die verbindliche Beschlussfassung bleibt dem Deutschen Bundestag vorbehalten.


Planung

Da sich der Abriss des Palastes der Republik mehrfach verzögert hatte, wurde die gesamte Schlossfläche erst Mitte 2009 vollständig geräumt. Für eine mögliche Zwischennutzung des Geländes bis zum ursprünglich geplanten Baubeginn des Humboldt-Forums im Jahr 2010 verblieb damit ein Jahr Zeit.

Nach einem Wettbewerb fiel die Entscheidung, eine Kunsthalle zu errichten und die restliche Freifläche als Grünfläche zu gestalten. Außerdem wurden die noch vorhandenen Kellerräume des Schlosses freigelegt, archäologisch untersucht sowie weitere Ausgrabungen vorgenommen. Dabei wurden auch die Reste des 1702 errichteten Münzturms entdeckt. Dieser Münzturm sollte dreimal so hoch wie die Schlossfassade werden, musste jedoch kurz vor Fertigstellung abgerissen werden, da die Gründung im Boden nicht fest genug war und der Turm umzustürzen drohte. Im Rahmen der archäologischen Untersuchungen konnten außerdem Siedlungen aus dem 12. Jahrhundert festgestellt werden.


Maße des Schlosses

Die genauen Maße für die Rekonstruktion des Stadtschlosses sind bis zur endgültigen Festlegung der Ostfassade noch unklar. Sie orientieren sich aber an den Maßen des historischen Schlosses im Bereich der drei äußeren Barockfassaden und des Schlüterhofs. Festgelegt wurden schon 2002 der Wiederaufbau der Nord-, West- und Südfassade sowie des Schlüterhofs, einem der beiden Schlosshöfe. Als wahrscheinlich gilt eine Rekonstruktion der Kuppel über dem Westportal, die zumindest schlichte Rekonstruktion der bedeutendsten Räume des Schlosses und des kunsthistorisch bedeutenden Schlüterschen Treppenhauses. Die Ostfassade zur Spree aus der Renaissancezeit soll nicht rekonstruiert, sondern modern gestaltet werden. Weitere Pläne wie eine zuvor vorgeschlagene Nutzung des Ostflügels als Hotel und der Bau einer Tiefgarage mussten infolge der Kostenbegrenzung auf 670 Mio. Euro aufgegeben werden. Ebenfalls ad acta gelegt wurden Pläne für ein zweites Untergeschoss sowie die Überdachung des Schlüterhofes. Das Stadtschloss soll nun nur noch rein kulturell genutzt werden, es wird zusammen mit den Museen der Spreeinsel ein Zentrum der Weltkulturen und -künste.


Finanzierung

Der Förderverein Berliner Schloss e. V. (Geschäftsführer Wilhelm von Boddien) hat sich das Spendenziel von 80 Millionen Euro gesetzt. Diese Summe entspricht dem Mehrpreis der Schlossfassade gegenüber einer modernen. Sie soll ausreichen, die dem Bund zugesagte private Finanzierung der Rekonstruktion von jeweils drei Barockfassaden des Schlosses und des Schlüterhofs zu decken. Das Bundesbauministerium hat den Betrag von 80 Millionen Euro bereits fest in die Gesamtkostenplanung für das Stadtschloss mit eingerechnet. Im November 2007 kalkulierte das Ministerium, dass allein die Natursteinarbeiten für die historischen Fassaden knapp 81 Millionen Euro kosten werden. Der Förderverein seinerseits betont, nur für die Kosten der Wiederherstellung der historischen Fassadenelemente, nicht jedoch für die Baukosten der dahinter liegenden, tragenden Außenwände verantwortlich zu sein. Allerdings räumt der Verein ein, dass sein Spendenziel aufgrund weiterer Entwicklungen nach oben korrigiert werden könnte, insbesondere wenn auch die Rekonstruktion der historischen Schlosskuppel privat finanziert werden soll.[28] Der Deutsche Bundestag genehmigte den Wiederaufbau zunächst nur unter der Auflage, dass die Fassade vollständig aus Spenden finanziert werde.

Bis einschließlich Juni 2011 nahm der Förderverein nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Euro an Spenden ein. Seit 2005 werben auch verschiedene Berliner Großunternehmen für Spenden. Dazu zählen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Wall AG. Bis zum Baubeginn des Schlosses lässt der Förderverein bereits auf eigene Kosten Baupläne, Muster und Studien der Baudetails anfertigen, um später eine möglichst schnelle Rekonstruktion der Fassade zu ermöglichen. Die von dem Architekten Stuhlemmer, Berlin, im Auftrage des Fördervereins entwickelten historischen Baupläne des Schlosses waren Grundlage für die Entwürfe der Architekten im Wettbewerb. Die originalen Baupläne Schlüters und Eosanders waren schon seit dem 18. Jahrhundert verschollen.

Laut Bundestagsbeschluss soll der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses 552 Millionen Euro kosten, einschließlich der Umzugskosten der Museen in Höhe von 72 Millionen Euro. Am 4. Juli 2007 billigte das Regierungskabinett diese Finanzplanung für den Bau eines „Humboldt-Forums“ im Zentrum Berlins und machte damit den Weg frei für die Neubebauung. Der damalige Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee verschob alle bisherigen Baudaten um ein Jahr, sodass mit einem Baubeginn im Jahr 2010 zu rechnen war. Eine Fertigstellung wäre danach nicht vor 2013 erfolgt. Aufgrund von Sparplänen der Bundesregierung wurde im Juni 2010 der mögliche Baubeginn auf das Jahr 2014 verschoben. Bundesbauminister Peter Ramsauer sprach sich dafür aus, einen kleinen Teil des vorgesehenen Geldes auf 2013 vorzuziehen, damit in diesem Jahr der erste Spatenstich erfolgen könne. Durch die Verzögerungen vor Baubeginn und eine neue, genaue Kalkulation hat sich der Baupreis inzwischen auf eine Gesamtsumme von 590 Millionen Euro erhöht.

Am 6. Juli 2011 stimmte der Haushaltsausschuss des Bundestages ohne die Vertreter der Linken einer Erhöhung der Kosten um 38 Millionen Euro zu. In der neuen Gesamtsumme von nunmehr 590 Millionen Euro, die zugleich Kostenobergrenze sein soll, ist die „vollständige Rekonstruktion“ der Kuppel nicht enthalten. Diese würde mit anderen Extras auf 28,5 Millionen Euro zusätzlicher Baukosten kommen. Die Summe müsste durch Spenden aufgebracht werden. Am 7. Juli 2011 wurde von Seiten der SPD kritisiert, dass trotz der Baukosten in Höhe von 590 Millionen Euro eine kahle Kuppel ohne Verzierung geplant sei.

Unmittelbar vor der Grundsteinlegung im Juni 2013 berichtete Der Spiegel unter Berufung auf interne Unterlagen des Bundesbauministeriums, dass der Haushaltsausschuss das Ministerium bereits im Oktober 2012 ermächtigt habe, bei noch fehlenden Spenden die barocke Fassade aus öffentlichen Mitteln vorzufinanzieren, obwohl die vollständige Finanzierung der rekonstruierten Fassaden durch Spenden zuvor noch Voraussetzung für die Finanzierung durch den Bund gewesen war. Über die eingegangenen Spenden gibt es abweichende Angaben. Während der Verein angab, knapp 27 Millionen Euro an Spenden eingenommen zu haben, schrieb Der Spiegel, dass bis Anfang Juni 2013 rund 10,4 Millionen Euro zu verbuchen waren.


Bau

Im Februar 2013 erhielt das Unternehmen Hochtief nach einer EU-weiten Ausschreibung den Zuschlag für den Bau. Die Bauarbeiten begannen im März 2013. Am 12. Juni 2013 legte Bundespräsident Joachim Gauck den Grundstein.


Nutzungskonzept

Als Nutzungskonzept für den Komplex hatte der Abschlussbericht der Expertenkommission im Jahr 2002 empfohlen, ein Humboldt-Forum im Schloss zu errichten. Hierzu sollen die Sammlungen der außereuropäischen Kunst der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus dem Museumszentrum Dahlem in das Schloss verlegt werden und zusammen mit den Sammlungen der europäischen Kunst auf der Museumsinsel einen Ort der Weltkultur bilden. Ergänzt wird diese Vorstellung mit der Errichtung des Wissenschaftsmuseums (unter anderem medizinische Sammlungen Rudolf Virchows) und einer zum Konzept passende Büchersammlung der Zentral- und Landesbibliothek Berlin sowie der Staatsbibliothek zu Berlin. Ein „Agora“ genanntes Veranstaltungszentrum soll dem Dialog der Kulturen der Welt dienen.

Das neue Schloss soll dementsprechend nicht nur um des Schlosses willen entstehen, sondern konkrete Aufgaben übernehmen. Auf diese Weise soll an die wissenschaftlich-kulturelle Vergangenheit des Ortes angeknüpft werden, an dem sich Staat (Schloss), Kirche (Dom), Wissenschaft (Museen) und Militär (Zeughaus) vereinen.


Entscheidung zum Wiederaufbau

Im Laufe der Diskussion um den Wiederaufbau des Schlosses plädierten viele prominente Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und auch Sport für das Schloss, während sich viele Architekten und einige Denkmalpfleger kritisch gegenüber einer Rekonstruktion äußerten.

In der von der Bundesregierung und dem Berliner Senat im Jahr 2000 eingesetzten Internationalen Expertenkommission Historische Mitte Berlin unter der Leitung des früheren Wiener Wohnbaustadtrates Hannes Swoboda bestand ein hohes Maß an Übereinstimmung, dass sich die Neubebauung des Platzes an der Struktur und am Erscheinungsbild des ehemaligen Schlosses orientieren müsse. Das Votum für die Rekonstruktion der barocken Fassaden und des Schlüterhofs fiel dagegen „weniger deutlich“ aus. So schlug die Kommission im Jahr 2002 vor, dass ein Neubau in der Kubatur des Schlosses auf dem originalen Standort aus ästhetischen wie urbanen Gesichtspunkten anstelle des abzureißenden Palastes der Republik entstehen soll.

Die Kommission legte für eine Bebauung des Schlossplatzes eine architektonische Alternative vor: Einen Wettbewerb für einen Neubau, der auf jeden Fall die Kubaturen des Schlosses aufnehmen müsse und in dessen Rahmen ebenso ein Wiederaufbau des Schlosses ermöglicht werden könne („Lasst Schlüter beim Wettbewerb mitmachen“), oder alternativ dazu eine Entscheidung zum unmittelbaren Wiederaufbau des Schlossäußeren mit mindestens den drei beherrschenden Barockfassaden und dem kleineren Schlosshof.

Im Juli 2002 stimmte der Bundestag mit annähernder Zweidrittelmehrheit für die zweite Variante, also für den unmittelbaren Wiederaufbau des Schlossäußeren und das Humboldt-Forum. Er hatte aber noch nicht den Charakter eines endgültigen Baubeschlusses, da dieser erst mit der Bewilligung der finanziellen Mittel im Rahmen des Haushalts nach den Wettbewerben zustande kommt. Hier spielte die kritische Haushaltslage des Bundes eine wichtige Rolle. Die Debatte um die Gestaltung des Wiederaufbau war damit also noch nicht beendet, selbst dann nicht, als der Bundestag seinen Beschluss vom Vorjahr im November 2003 fast einstimmig bestätigte. Im August 2005 stellte die Bundesregierung der Öffentlichkeit Auszüge (die gesamte Studie ist weiterhin unter Verschluss) einer Machbarkeitsstudie vor, nach der die Verwirklichung des Bauvorhabens in Form einer Public-Private Partnership möglich sein könnte. Im November 2007 bewilligte der Bundestag auf Antrag der Bundesregierung im Rahmen der Haushaltsberatungen einen ersten Zahlungsabschnitt von 105 Millionen Euro, davon wurden zunächst 102 Millionen Euro gesperrt, drei Millionen wurden für den Architektenwettbewerb Wiedererrichtung des Berliner Schlosses – Bau des Humboldt-Forums sofort freigegeben. Die Sperre der Finanzierung des ersten Bauabschnitts wurde mit der Kostenkalkulation begründet, für die man die Sicherheit brauche, dass der gesamte Kostenrahmen von 552 Millionen Euro, den das Bundesbauministerium beantragt hatte, durch die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs bestätigt und eingehalten würde. Es ginge nicht um eine Sperre gegen den Bau an sich, sie sei als Vorsichtsmaßnahme zu sehen, um eine zu teure Variante bei den Entwürfen auszuschließen.

Der Architektenwettbewerb wurde daraufhin im Dezember 2007 ausgeschrieben; ein Jahr später sollte die berufene und mit Vertretern aller Schlossoptionen äußerst heterogen besetzte Jury ihre Entscheidung treffen.

Am 28. November 2008 entschied sich die Jury für den weitgehend am historischen Vorbild orientierten Entwurf des italienischen Architekten Francesco Stella. Die Jury habe sich einstimmig für sein Modell ausgesprochen, um damit das Humboldt-Forum umzusetzen. Dem Italiener sei es gelungen, „einerseits das Historische wieder entstehen zu lassen und andererseits eine moderne Antwort“ zu finden. Diese besteht sicherlich darin, dass sich die frei gestaltbare Ostseite an italienische Loggienfassaden anlehnt und eine gewisse Leichtigkeit herzustellen vermag.

Bis zum Herbst 2009 sollte aus der Entwurfsplanung die Ausführungsplanung in enger Abstimmung mit den künftigen Nutzern entwickelt werden.


Juristisches Zwischenspiel

Am 11. September 2009 hat die Vergabekammer des Bundeskartellamts aufgrund einer Beschwerde des unterlegenen Mitbewerbers des Architektenwettbewerbs Hans Kollhoff entschieden, dass der Stadtschloss-Vertrag mit dem Büro Franco Stella ungültig ist. Die Gründe liegen vor allem im Verstoß gegen die Vergaberichtlinie, wonach ein beauftragtes Büro eine der Größe des Auftrags angemessene Leistungsfähigkeit mit entsprechendem Umsatz nachweisen müsse. Außerdem wurde festgestellt, dass im Wettbewerbsablauf „mangelnde Transparenz“ geherrscht habe. Das Bundesbauministerium kündigte sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf gegen die Entscheidung des Bundeskartellamts an. Die Bauherren waren sich sicher, dass die juristischen Einwände der Mitwettbewerber keine aufschiebende Wirkung für den Zeitablauf des Projekts hätten. Anfang Dezember 2009 hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht die Vergabe an Stella für rechtmäßig erklärt. Danach hätten zwar die im Architektenwettbewerb unterlegenen Mitbewerber über den bevorstehenden Vertragsabschluss mit Stella informiert werden müssen, durch die nun erfolgte gerichtliche Überprüfung seien aber ihre Rechte gewahrt worden.



Text: Wikipedia

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