Wittorfer Burg (Neumünster)

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Wie auch die Einfelder Burg (Margarthenschanze) diente die Wittorfer Burg im 9. Jahrhundert höchstwahrscheinlich der Verteidigung des Landstriches und zählt damit zu den politisch wie historisch bedeutsamsten sächsischen Burganlagen im Holstengau.

Die Wittorfer Burg, auf die heute nur noch einige Wälle hindeuten, liegt auf einer etwa 500 Meter langen und 150 Meter breiten Sanderinsel östlich des Zusammenflusses von Stör und Schwale. Flache Abschnittswälle schützen die im Westen gelegene Hauptburg, die heute nur noch aus bis zu vier Meter hohen Wällen besteht. Im Jahre 1949 wurden an der Wittorfer Burg kleinere archäologische Grabungen durchgeführt, deren Keramikfunde auf eine Besiedlung zwischen 800 und dem Anfang des 12. Jahrhunderts hinweisen. Außerdem wurde versucht die eigentliche Burganlage zu rekonstruieren. Die Ergebnisse deuten auf einen mehrphasigen Wallaufbau mit vorgelagerten Gräben auf östlicher Seite hin. Der Burgplatz wurde demnach von einem großen Ringwall umgeben, dem im Osten eine Vorburg und drei Abschnittswälle vorgelagert waren.

Im Umkreis der Burg befanden sich nachweislich bis ins 11. Jahrhundert hinein sächsische Siedlungen. Mit der allmählichen Aufgabe dieser Dörfer hatte die Burg im 12. Jahrhundert ihre eigentliche Schutzfunktion und damit ihre einstige Bedeutung weitestgehend verloren. Beim Bau der Eisenbahnlinie zwischen Neumünster und Altona im Jahre 1843 wurde ein im Süden gelegener Teil der ehemaligen Burganlage angeschnitten.


Text: Anna Pechbrenner


Quellen:

Dwars, Marianne: Streifzüge durch Alt-Neumünster. Neumünster 1988.

Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.