Rotherstift (Lichterfelde)

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Ansichtskarte des Rotherstifts (1921)

Auf Vorschlag von Staatsminister Christian von Rother begründet man ein Heim zur Aufnahme unverheirateter Töchter höherer Beamter, wofür 1840/42 das alte Stiftshaus an der Belle-Alliance-Straße entstand.

Theodor Fontane erwähnt es sogar in seinem Roman "Der Stechlin".

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Geschichte

Im Jahr 1840 wurde von dem preußischen Minister Christian Rother die Rother-Stiftung gegründet. Diese Stiftung sollte unverheirateten Töchtern von Offizieren und Beamten im Alter Unterkunft bieten. Der Sitz der Stiftung befand sich zuvor in der Nähe des Halleschen Tores am heutigen Mehringdamm (damals: Belle-Alliance-Straße). Mitte der 1890er Jahre wurde das Grundstück am Mehringdamm verkauft und erzielte einen so hohen Erlös, dass das drei Hektar große Grundstück in Groß-Lichterfelde gekauft werden konnte. Von 1896 bis 1898 wurde dann von dem Architekten Alfred Kärner das Gebäude auf diesem Grundstück errichtet. Der Bau wurde ausgeführt von den Architekten Reimarus und Hetzel. Die Einweihung des Gebäudes erfolgte am 5. Oktober 1898.[2][3] Das neue Gebäude beherbergte etwa 40 Bewohnerinnen. Aufgrund der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg war die Stiftung dazu gezwungen, Teile des Grundstücks zu verkaufen.

Am 8. Februar 1934 wurde die Jüdin Betti Kierski in die Stiftung aufgenommen. Aufgrund der Rassenpolitik der Nationalsozialisten musste sie die Stiftung am 20. Dezember 1938 verlassen. Sie erhielt allerdings bis zu ihrem Suizid am 26. September 1942 weiterhin ihre Rente. Am 26. April 2014 wurde in Gedenken vor dem Grundstück ein Stolperstein verlegt.[4][5][6]

Nachdem das Rother-Stift zuvor jahrelang mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, wurde der Besitz 2007 an den Beamten-Wohnungs-Verein verkauft. Heute befinden sich der Altbau und ein moderner Neubau auf dem Grundstück.[7]

Adresse: Kommandantenstraße 9 – 12, Lichterfelde

Quellen:

Simon Verlag

Wikipedia

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