Margarethenschanze / Einfelder Burg (Neumünster)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Margarethenschanze
Margarethenschanze
Margarethenschanze

Die Margarethenschanze (Volksmund) oder auch Einfelder Burg (Historiker und Archäologen) am Westufer des Einfelder Sees ist eine frühhistorische Wallanlage, die vermutlich im 9. Jahrhundert die sächsische Burg von Einfeld geschützt hat. Die Burganlage steht unter Landschafts- und Denkmalschutz und zeichnet sich, wie auch die Wittorfer Burg, durch ihre besondere geografische Lage aus.

Die Margarethenschanze umfasst einen im Durchmesser knapp 100 Meter großen Innenraum, der halbkreisförmig von zwei bis zu viereinhalb Meter hohen und bis zu zehn Meter breiten Wällen umgeben ist. Archäologische Grabungen im frühen sowie späten 20. Jahrhundert haben bewiesen, dass der Wall früher auf westlicher, d.h. seeabgewandter Seite, geschlossen war. Flachere Wallzüge im Südwesten der Anlage deuten außerdem auf eine Vorburg hin.

Die Datierung der Entstehung der Einfelder Burg ist schwierig und umstritten. Die ersten archäologischen Untersuchungen im Jahre 1925 kamen aufgrund von Keramikfunden zu dem Schluss, dass die Anlage bereits vor Christi Geburt in altgermanischer Zeit entstanden sei. Zuvor hieß es, dass die Burg erst im Dreißigjährigen Krieg um 1627 errichtet wurde. Der Volksmund sprach davon, dass die Schanze von den Schweden erbaut worden sei, wobei Königin Margarethe beim Aufwerfen der Wälle selbst Hand angelegt haben sollte. Dieser Mythos gibt der Margarethenschanze bis heute ihren Namen.

Heutzutage gehen die Historiker und Archäologen, unter Berücksichtigung der Geschichte der Region, von einer Entstehung der Einfelder Burg im 9. Jahrhundert aus. Der Landstrich stellte damals eine Art Pufferzone zwischen den Slawen, Dänen und Franken dar, weshalb die ansässigen Holsten, Stormaraner und Dithmarscher beschlossen das Land zu befestigen, um es zu sichern. Im Zuge dessen entstanden mehrere Burganlagen, so aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Einfelder und die Wittorfer Burg. Als „Eckpfeiler eines offenen Tores im Grenzgebiet des Holstengaus“ kam diesen beiden Festungen innerhalb des Verteidigungsgürtels eine ganz besondere Rolle zu.


Text und Bilder: Anna Pechbrenner


Quellen:

Dwars, Marianne: Streifzüge durch Alt-Neumünster. Neumünster 1988.

Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.

Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 3. Stadt Neumünster. Bearbeitet von Lutz Wilde und Gert Kaster unter Mitwirkung von Martin Becker. Neumünster 2006.