Krankenhaus Hochweitzschen: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 5. April 2024, 10:13 Uhr

Am 15. Dezember 1874 wurde am östlichen Ausläufer des bewaldeten Höhenzuges „Hochweitzschen“, im Tal der Freiberger Mulde, zwischen den Städten Döbeln und Leisnig, die Königlich Sächsische Landesanstalt Hochweitzschen als Pflegeanstalt für chronisch psychisch Kranke im Gutsbezirk Landesanstalt Hochweitzschen – heute ein Ortsteil der Gemeinde Großweitzschen – eröffnet.

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Geschichte

Von 1892 bis 1930 war das Haus Heil- und Pflegeanstalt für Epilepsiepatienten.

Zeit des Nationalsozialismus

Zur Zeit des Dritten Reiches kam es auch aus dem Krankenhaus Hochweitzschen zur Selektion und dem Abtransport von zur Ermordung vorgesehener Patienten. Sie fand im Rahmen der Krankenmorde im Dritten Reich und der Aktion T4 statt. Ab dem 9. Oktober 1939 wurde von einer nationalsozialistischen, mit psychiatrischen Fachärzten und Professoren besetzten „Gutachterkommission“ die Auswahl vorgenommen. Der geschäftsführende stellvertretende Direktor Johannes Werner hatte 619 Meldebögen ausgefüllt.[2]

Durchgeführt wurden die Ermordungen in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein. Dort wurden insgesamt 14.751 Patienten in der Gaskammer mit Kohlenmonoxyd ermordet. Aus Hochweitzschen direkt in die Tötungsanstalt Sonnenstein verbracht wurden 377 Patienten.[3] Zusätzlich in die „Zwischenanstalten“ mit hoher Sterblichkeit wurden verbracht:

292 Patienten nach Großschweidnitz

100 Patienten nach Waldheim

227 Patienten nach Arnsdorf

Von diesen Zwischenanstalten wurden die meisten Patienten jedoch später nach Sonnenstein weitertransportiert und im Anschluss ermordet.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde die Einrichtung teilweise als Reservelazarett genutzt. Aufgrund der Luftangriffe auf Leipzig wurden ab 1943 Teile der dortigen Universitätskliniken nach Hochweitzschen ausgelagert.

Am 30. April und 27. August 1943 wurden 119 Patienten in die Zwischenanstalt Zschadraß gebracht.[3]

Am 23. September 1943, am 6. Januar 1944 und am 1. März 1944 wurden insgesamt 123 Frauen in die Außenstelle Bräunsdorf der Landesanstalt Hochweitzschen und nach Hilbersdorf verbracht; von diesen wurden 105 Frauen am 10., 18. und 19. April 1944 nach Kosmanos bei Jungbunzlau in Ostböhmen deportiert.[3]

Nachkriegszeit

In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde die Einrichtung als „Nervenklinik Hochweitzschen“ weitergeführt. Seit 1990 wurde das Haus stark verkleinert und es entstand ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie mit sechs Stationen und 115 Betten.

Seit Mai 1998 erinnert eine Gedenktafel im Verwaltungsgebäude an den Krankenmord.


Text: Wikipedia

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