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Version vom 10. April 2024, 05:43 Uhr

Karl Borromäus (italienisch Carlo Borromeo; * 2. Oktober 1538 bei Arona; † 3. November 1584 in Mailand) war Kardinal, Erzbischof von Mailand und ein bedeutender Vertreter der Katholischen Reform nach dem Trienter Konzil. Er stammte aus dem italienischen Adelsgeschlecht Borromeo und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

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Leben

Karl Borromäus wurde als Sohn des Gilberto Borromeo, Graf von Arona, und der Margherita de’ Medici in der Burg von Arona am Lago Maggiore geboren.[1] Er studierte an der Universität Pavia Profan- und Kirchenrecht und erlangte 1559 den Doktorgrad beider Rechte. Anfang 1560 wurde er von Pius IV., seinem Ende 1559 zum Papst gewählten Onkel, als Apostolischer Protonotar und Kardinalnepot nach Rom geholt und mit päpstlichen Verwaltungsaufgaben betraut. Er betrieb die Einberufung und den Fortgang der dritten und letzten Sitzungsperiode des Konzils von Trient in den Jahren 1562/63 und spielte in der Folgezeit eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Konzilsbeschlüsse, vor allem in der Reform der Bistumsverwaltung und der Seelsorge. Er leitete die Redaktionskommission des einflussreichen Catechismus Romanus.

Bereits 1560 war er zum Administrator des Bistums Mailand eingesetzt worden, doch ließ er sich erst 1563 nach einer persönlichen religiösen Wende zum Priester und kurz darauf zum Bischof weihen. Er führte fortan ein asketisches Leben im Gebet und als aktiver Seelsorger. Er gab freiwillig seinen privilegierten Platz an der päpstlichen Kurie auf, um 1566 nach dem Tod von Pius IV. nach Mailand umzusiedeln und sich mit persönlichem Einsatz um das als heruntergekommen geltende Erzbistum zu kümmern. Es wurde durch sein Wirken zu einer Vorzeigediözese. Bereits zuvor hatte er 1561 in der zum Erzbistum Mailand gehörigen Universitätsstadt Pavia das Studenteninternat Collegio Borromeo gegründet, um vor allem ärmeren Studenten zu helfen, die nicht über ausreichende Geldmittel für einen Studienaufenthalt in Pavia verfügten. Seine Reformmaßnahmen stießen auf Widerstand bei einigen Mönchsorden, insbesondere bei den Humiliaten. Vier Angehörige dieses Ordens verübten 1569 einen Mordanschlag auf den Bischof, der jedoch scheiterte.

Im Zuge der Gegenreformation setzte sich Karl Borromäus sowohl für eine moralische Erneuerung der römisch-katholischen Kirche als auch für den Kampf gegen den Protestantismus ein. So war er 1559 an dem Ketzerprozess gegen Georg von Ghese beteiligt.[2] Als päpstlicher Visitator der Schweiz wirkte Karl Borromäus bis in die höchstgelegenen Orte des Engadins und gründete 1579 das Collegium Helveticum. Während er im Herzogtum Mailand die Unterstützung der weltlichen Macht genoss, traf er in Graubünden auf den Widerstand der Obrigkeit, die keine Verfahren wegen Häresie zuließ. Als Borromäus 1583 vom Generalrat des überwiegend katholischen Misoxertales um Hilfe gegen die – vielfach aus Italien geflohenen – Protestanten gebeten wurde, wurde dieses Hindernis dadurch umgangen, dass man die Verdächtigen stattdessen der Hexerei bezichtigte. Hiergegen hatte die weltliche Obrigkeit in Graubünden nichts einzuwenden. Von 108 Angeklagten wurden elf durch die weltliche Gewalt verbrannt, die übrigen kehrten unter Folter zur Kirche zurück. Im benachbarten Calancatal wurde ähnlich verfahren, von 50 protestantischen Familien des Tales soll nach Borromäus’ Abreise keine mehr übrig gewesen sein.[3]

Borromäus setzte sich den Jahren von 1576 bis 1578 für umfangreiche Fürsorge der an der Pest Erkrankten ein, was seiner Gesundheit abträglich war. Er starb im Alter von 46 Jahren. Starken Eindruck scheint Karl Borromäus damit auf seinen Verwandten Aloisius von Gonzaga (1568–1591) gemacht zu haben, den er auf die erste Heilige Kommunion vorbereitete. Aloisius trat 1585, im Jahr nach Borromäus’ Tod, in den Jesuitenorden ein und starb bereits mit 23 Jahren, nachdem er sich intensiv um die Pflege von Pestkranken gekümmert hatte. Bereits 1605 wurde er heiliggesprochen.


Text: Wikipedia

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