Bruno Möhring (Wohnhaus)

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Reklamemarke der Rheinbrücke in Bonn
Ansichtskarte der Rheinbrücke 1907

Bruno Möhring (* 11. Dezember 1863 in Königsberg (Ostpreußen); † 25. März 1929 in Berlin) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Designer. Er zählte zu den bedeutendsten Architekten des Jugendstils in Deutschland.


Leben

Nach einem kurzen Studium ohne Abschluss an der Technischen Hochschule Charlottenburg bei Hermann Ende, Carl Schäfer, Johannes Otzen und Johann Eduard Jacobsthal war Möhring im Berliner Schlossbaubüro als angestellter Architekt tätig. 1892 machte er sich selbstständig und hatte sein Büro in der Potsdamer Str. 109.

Möhring machte durch einige Wettbewerbserfolge auf sich aufmerksam, darunter auch der Entwurf für die Bonner Rheinbrücke (1897), woraus eine längerfristige, fruchtbare Zusammenarbeit mit der Gutehoffnungshütte in Oberhausen und deren Chefkonstrukteur Prof. Reinhold Krohn entstand. Für die Epoche des Jugendstils gilt Möhring als einer der wenigen deutschen Architekten, die zu wirklich originellen, eigenständigen Schöpfungen fanden. Tatsächlich können diese Jahre als Höhepunkt in Möhrings Berufsleben gelten.

Der Jugendstil hatte sich aber bereits um 1906 überlebt, in den folgenden Jahren trat Möhring vor allem durch städtebauliche Arbeiten hervor. Er war an größeren Projekten in Wedding, Weißensee und Neukölln beteiligt. Hier brachte er die Grundzüge seines Stadtentwurfes zur Geltung: Blockrandbebauung mit großen und begrünten Innenflächen.

Gemeinhin wird das Werk Möhrings in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg als weniger bedeutend angesehen. Es fehlen in seinem Werk nun die spektakulären Projekte, wie es etwa die großen Brücken waren. Doch gelang ihm auch in kleinerem Maßstab gute Architektur, so die Neugestaltung der Dorfkirche Marienfelde und den Neubau der Kapelle auf dem ev. Friedhof in Berlin-Marienfelde. Auch die Weiternutzung vorhandener Bausubstanz demonstrierte er mit dem Bau des Gemeindehauses in Giesensdorf, wo er das vorhandene Pfarrhaus von 1869 in den Neubau integrierte.

Er gehörte dem Künstlerclub „Der Werkring“ und seit 1902 dem Choriner Freundeskreis an, außerdem zählte er 1907 zu den Gründungsmitglieder des Deutschen Werkbundes und war Mitherausgeber der Zeitschrift Berliner Architekturwelt.

Möhrings Schaffen wurde durch einige Ehrungen und Orden gewürdigt. 1907 wurde er zum Professor ernannt. 1914 wurde er Mitglied des comité international permanent des architectes in Paris. Seit 1919 war er Mitglied der Preußischen Akademie des Bauwesens.

Bruno Möhring wurde in einem Ehrengrab auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde in Berlin-Marienfelde beigesetzt. Das noch erhaltene Grabmal steht als Gartendenkmal unter Denkmalschutz. Die ehemalige Parallelstraße in Berlin-Marienfelde trägt heute den Namen Bruno-Möhring-Straße.

Seine Frau Anna Möhring (geb. Burghardt) verstarb 1939. Zwei seiner Söhne verstarben sehr frühzeitig, Hans-Joachim im Alter von vier Jahren als Kind und Bruno 1918 als Teilnehmer im Ersten Weltkrieg. Der dritte Sohn Rudolf soll zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 23. April 1945 auf dem ererbten Grundstück in Marienfelde von Soldaten der Roten Armee beim Vormarsch auf die Berliner Stadtmitte erschossen worden sein.


Adresse: Bruno-Möhring-Straße 14a (Berlin-Marienfelde)



Text: Wikipedia

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