Marburger Schloss: Unterschied zwischen den Versionen

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´Von dem 10. Jh. - 15. Jh. wechselten oft die Herrscher über Hessen und somit auch Marburg und das Schloss. 9. bis Mitte des 10. Jahrhunderts waren die Konradiner das mächtigste Geschlecht in der Region,diese starben aber aus und die Grafschaft wurde anschließend an das Geschlecht der Gisonen vergeben. Die ersten urkundlichen Nennungen Marburgs 1138/39 erscheint unter anderem ein Lu˚dewicus de Marburg zusammen mit weiteren Ministerialen des Landgrafen Ludwig I. von Thüringen. Nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen 1247 sollte die Landgrafschaft zunächst an die Wettiner fallen, doch machte [[Sophie von Brabant]] ebenfalls Erbansprüche für ihren Sohn Heinrich geltend. Als Ergebnis des hessisch-thüringischen Erbfolgestreits 1247–63 wurde der hessische Teil der Landgrafschaft abgespalten und so eine neue Landgrafschaft Hessen geschaffen. Eine stärkere Rolle in der politischen Entwicklung spielte das Marburger Schloss jedoch erst wieder unter Landgraf [https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Hessen)] (1518–1567), dem eine Einigung Hessens gelang, der 1526 hier die Reformation einführte und die erste protestantische Universität gründete.  
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´Von dem 10. Jh. - 15. Jh. wechselten oft die Herrscher über Hessen und somit auch Marburg und das Schloss. 9. bis Mitte des 10. Jahrhunderts waren die Konradiner das mächtigste Geschlecht in der Region,diese starben aber aus und die Grafschaft wurde anschließend an das Geschlecht der Gisonen vergeben. Die ersten urkundlichen Nennungen Marburgs 1138/39 erscheint unter anderem ein Lu˚dewicus de Marburg zusammen mit weiteren Ministerialen des Landgrafen Ludwig I. von Thüringen. Nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen 1247 sollte die Landgrafschaft zunächst an die Wettiner fallen, doch machte [[Sophie von Brabant]] ebenfalls Erbansprüche für ihren Sohn Heinrich geltend. Als Ergebnis des hessisch-thüringischen Erbfolgestreits 1247–63 wurde der hessische Teil der Landgrafschaft abgespalten und so eine neue Landgrafschaft Hessen geschaffen. Eine stärkere Rolle in der politischen Entwicklung spielte das Marburger Schloss jedoch erst wieder unter Landgraf Philipp dem Großmütigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Hessen)] (1518–1567), dem eine Einigung Hessens gelang, der 1526 hier die Reformation einführte und die erste protestantische Universität gründete.  
  
  

Version vom 23. Juli 2015, 09:35 Uhr

Reklamemarke vom Schloss
Ansichtskarte vom Schloss um 1910

Das Marburger Schloss gehört zu den prägnantesten Bauwerken in der Stadt Marburg. Es wurde als Burg im 11. Jahrhundert angelegt und ist neben seiner historischen Bedeutung als erste Residenz der Landgrafschaft Hessen von großem kunst- bzw. bauhistorischem Interesse.


Lage und bauliche Situation

Weithin sichtbar erhebt sich das Marburger Schloss westlich über der Stadt und dem in nord-südlicher Richtung verlaufenden Lahntal. Der Schlossberg hat eine Höhe von 287 m ü. NN. Durch die relativ steilen Talflanken bestand hier eine sehr gute fortifikatorische Ausgangslage für die Errichtung einer mittelalterlichen Burg, die in der Folgezeit und bis in die Gegenwart zahlreiche bauliche Veränderungen erfuhr.

Den Kern des Schlosses bildet eine nach Osten offene, hufeisenförmige Anlage um einen schmalen Innenhof. Man unterscheidet den sog. Landgrafenbau mit der Schlosskapelle im Süden und den Frauenbau oder die Kemenate im Westen. Im Norden stehen der Saal- bzw. Fürstenbau und das jüngere Leute-Haus oder Küchenhaus. Eine Verbindung zwischen der Schlosskapelle und dem Leutehaus stellt die Sakristei über dem Osttor her. Unterhalb des Schlosses liegen die ehemalige Landgräfliche Kanzlei und die Wolfsburg, welche gemeinsam das Stadtbild Marburgs nach Süden hin prägen.


Bedeutung und heutige Nutzung der Anlage

Neben seiner historischen Bedeutung als erste Residenz der Landgrafschaft Hessen ist das Schloss von großem kunst- bzw. bauhistorischem Interesse. Dies betrifft neben den Bauteilen aus dem 11./12. Jahrhundert vor allem die Burg aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die noch heute den Gesamteindruck der Anlage wesentlich bestimmt. Die Schlosskapelle und der Saalbau mit dem Großen Saal bzw. Fürstensaal, der zu den größten und qualitätvollsten profanen gotischen Sälen in Mitteleuropa gehört, sind herausragende Leistungen der europäischen Burgenarchitektur.

Heute wird das Schloss in Teilen vom Marburger Universitätsmuseum für Kulturgeschichte im Wilhelmsbau und für kulturelle Veranstaltungen wie z. B. für Theateraufführungen des Hessischen Landestheaters im Fürstensaal genutzt. Eine Besichtigung der Anlage ist möglich. Im Rahmen von Führungen können die Kasematten beim Schloss sowie der Hexenturm besichtigt werden. Die Nebengebäude Marstall, Zeughaus sowie die ehemalige Schmiede beherbergen seit 1946 das Collegium Philippinum der Hessischen Stipendiatenanstalt. einer der vier Teilgrafschaften.


´Von dem 10. Jh. - 15. Jh. wechselten oft die Herrscher über Hessen und somit auch Marburg und das Schloss. 9. bis Mitte des 10. Jahrhunderts waren die Konradiner das mächtigste Geschlecht in der Region,diese starben aber aus und die Grafschaft wurde anschließend an das Geschlecht der Gisonen vergeben. Die ersten urkundlichen Nennungen Marburgs 1138/39 erscheint unter anderem ein Lu˚dewicus de Marburg zusammen mit weiteren Ministerialen des Landgrafen Ludwig I. von Thüringen. Nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen 1247 sollte die Landgrafschaft zunächst an die Wettiner fallen, doch machte Sophie von Brabant ebenfalls Erbansprüche für ihren Sohn Heinrich geltend. Als Ergebnis des hessisch-thüringischen Erbfolgestreits 1247–63 wurde der hessische Teil der Landgrafschaft abgespalten und so eine neue Landgrafschaft Hessen geschaffen. Eine stärkere Rolle in der politischen Entwicklung spielte das Marburger Schloss jedoch erst wieder unter Landgraf Philipp dem Großmütigen [1] (1518–1567), dem eine Einigung Hessens gelang, der 1526 hier die Reformation einführte und die erste protestantische Universität gründete.



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